5G-Auktion: Telekom, Vodafone und o2 zurückhaltend
Nachdem der Präsident der Bundesnetzagentur heute Morgen die Auktion in Mainz offiziell gestartet hatte, lagen nach rund einer Stunde schon die Ergebnisse der ersten Runde vor. Zwar ist es noch viel zu früh, um sagen zu können, wie am Ende die Auktion ausgehen könnte, aber interessant sind die Werte schon.
Erste Runde: 288 Millionen
288 Millionen Euro wären nach dem Ende der ersten Runde in die Kassen des Bundes geflossen, 311 Millionen nach der zweiten Runde, 314 Millionen nach der dritten Runde. Daraus lässt sich ableiten, dass die etablierten Bieter „behutsam“ vorgehen, um am Ende zu hohe Lizenzkosten zu vermeiden. Denn hier ist klar: Jeder für Lizenzen ausgegebene Euro fehlt nachher beim Netzausbau.
Im Bereich um 2 GHz sind nach der dritten Runde für die einzeln Blöcke zwischen 3,075 Millionen von Telefónica und 6,05 Millionen Euro von Telekom geboten worden, aber auch 23 Millionen respektive 26 Millionen von Vodafone und Drillisch.
Die Ergebnisse werden in den großen Saal und in den Presseraum live übertragen.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Bei 3,6 GHz (eigentlich 3,4-3,7 GHz) halten sich Telekom, Vodafone und o2 mit etwa 1,7-1,9 Millionen Euro ziemlich zurück, während Drillisch mit 21,7 Millionen Euro seit der ersten Runde hier eine hohe Schlagzahl vorgegeben hat.
Strategie erkennbar?
Welche Strategie verfolgt wird, ist offiziell geheimer als geheim. Der erste Eindruck klingt durchaus plausibel: Die etablierten Netzbetreiber sind an möglichst günstigen Preisen interessiert, während man bei 1&1 vielleicht die etablierten Anbieter etwas „ärgern“ will. Dabei hat Drillisch eine komfortable Position: Wenn es am Ende "zu teuer" wäre, könnte Drillisch aus der Auktion aussteigen und sich weiter auf die bereits vorhandene Nutzungsoption im o2-Netz verlassen. Wenn Drillisch Frequenzen bekommt, müssen sie diese nur noch dem Erbauer ihres Netzes (man vermutet, dass es der chinesische Ausrüster ZTE sein könnte) mitteilen.
Denkbar wäre aber auch, dass gar nicht alle vier Anbieter bis zum Schluss dabei bleiben oder ob jemand unterwegs „aussteigt“, wir wissen es nicht. Bei der legendären 3G-Auktion hatte der damalige Service-Provider Debitel bei 1 Milliarde Euro Gebotssumme die Auktion unbeschadet verlassen.
Wer die Auktion live im Netz verfolgen will, findet unter www.bundesnetzagentur/auktion2019 Gelegenheit dazu.