Alexa speichert Sprach-Aufzeichnungen unbegrenzt
Amazon Echo: Sprachaufzeichnungen werden unbegrenzt gespeichert
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Dass Sprachassistenten wie Amazon Alexa oft mehr belauschen als sie sollen, ist bekannt - doch nun sind in den USA weitere Details darüber aufgetaucht, wie lange die aufgezeichneten Sprachdateien gespeichert werden und wie sie sich überhaupt löschen lassen.
In diesem Zusammenhang wurde via cnet nun der Schriftwechsel eines US-Senators mit Amazon bekannt, der sich diesbezüglich an die Macher von Alexa gewandt hatte.
Nutzer löscht Daten - Amazon behält sie einfach
Amazon Echo: Sprachaufzeichnungen werden unbegrenzt gespeichert
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Senator Chris Coons, ein Demokrat aus Delaware, sandte im Mai einen Brief an Jeff Bezos, den Amazon-CEO von Amazon. Darin stellte er Fragen zu Alexa und der Aufbewahrungsdauer von Sprachaufzeichnungen und Transkripten sowie zur Verwendung der Daten. Offenbar hatte der Senator bei dem Magazin zuvor einen Bericht gelesen, demzufolge Amazon Abschriften von Interaktionen mit Alexa aufbewahrte, selbst nachdem die Nutzer die Sprachaufzeichnungen gelöscht hatten.
Brian Huseman von Amazon sandte dem Senator daraufhin eine Antwort. In dem Brief teilt Huseman Coons mit, dass Amazon Transkripte und Sprachaufzeichnungen auf unbestimmte Zeit aufbewahrt und nur löscht, wenn diese manuell von Benutzern gelöscht werden. Huseman schrieb darüber hinaus, dass Amazon "ständig bemüht ist, sicherzustellen, dass diese Transkripte in keinem der anderen Speichersysteme von Alexa verbleiben". Aber offenbar existieren immer noch Aufzeichnungen von einigen Gesprächen mit Alexa, die Amazon nicht löscht, selbst wenn die Nutzer die Audiodaten manuell gelöscht haben, verriet der Amazon-Manager in dem Brief.
Nicht zufriedenstellende Antworten
In dem Brief an Coons merkte Huseman an, dass bei Alexa-Anfragen, die eine Transaktion beinhalten, Amazon und die Entwickler des Skills Aufzeichnungen über diese Transaktion führen können. Dazu gehört beispielsweise das Bestellen einer Pizza. Das bedeutet, dass offenbar fast jeder Kauf bei Amazon Alexa protokolliert wird.
Auch andere Anfragen wie zum Beispiel das Programmieren von Erinnerungen und Alarmen bleiben nach den Amazon-Informationen ebenfalls gespeichert. "Kunden wollen nicht oder erwarten nicht, dass das Löschen der Sprachaufzeichnung die zugrunde liegenden Daten löscht oder Alexa daran hindert, die angeforderte Aufgabe auszuführen", schrieb Huseman in seinem Brief. Bei Alexa gespeicherte Informationen werden offenbar nur dann endgültig gelöscht, wenn der Nutzer den Amazon-Kundenservice anruft, um das gesamte Profil zu löschen.
"Die Amerikaner verdienen es, zu verstehen, wie ihre persönlichen Daten von Technologieunternehmen verwendet werden, und ich werde weiterhin mit Verbrauchern und Unternehmen zusammenarbeiten, um herauszufinden, wie die persönlichen Daten der Amerikaner am besten geschützt werden können", äußerte Coons sich nach dem Briefwechsel in einer Erklärung.
Im Frühjahr war bekannt geworden, dass Amazon-Mitarbeiter Alexa-Sprachbefehle abhören und abtippen. Außerdem wollen inzwischen auch Strafverfolgungsbehörden Zugriff auf die Daten von Alexa & Co.