„5G gehört die Zukunft - und die wartet nicht auf uns!“
Wie sicher sind die Komponenten für 5G vor internationaler Spionage? BITKOM und eco-Verband warnen vor praxisfremden, widersprüchlichen Regelungen.
Bild: teltarif.de
Der Bundesparteitag der CDU hat sich unter anderem mit 5G beschäftigt. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass bei der CDU letztlich die Vernunft gesiegt hat und sich die eigenen wirtschafts- und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands im Wirtschaftskrieg USA-China durchsetzen konnten", stellt der Internet-Branchenverband eco in einer Presserklärung fest. "5G gehört die Zukunft! Klar definierte, nachvollziehbare Sicherheitsanforderungen sind wichtig auf dem Weg zum 5G-Netzausbau, doch wir müssen auch endlich vorankommen, um unsere Ausbauziele nicht erneut zu verfehlen und im internationalen Vergleich noch weiter zurückzufallen", warnt eco-Vorstand Klaus Landefeld.
Sicherheitsanforderungen veröffentlicht
Wie sicher sind die Komponenten für 5G vor internationaler Spionage? BITKOM und eco-Verband warnen vor praxisfremden, widersprüchlichen Regelungen.
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Die Bundesnetzagentur hat bereits im Oktober einen Entwurf für neue Sicherheitsanforderungen an Telekommunikationsnetzbetreiber veröffentlicht, die sie gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit des Bundes erarbeitet hat. An der damit gestarteten Konsultation hat sich der eco-Verband beteiligt.
eco möchte die IT-Sicherheit in Deutschland weiter stärken und Monokulturen im Telekommunikationsbereich vermeiden, erkennt aber Nachbesserungsbedarf: Die weiterhin anhaltende Rechtsunsicherheit für Unternehmen, da die Festlegung kritischer Kernkomponenten erst Anfang 2020 erfolgen soll.
Was ist Sicherheit?
"Die Begriffsdefinition von Sicherheit nach Vorstellungen der Politik und jener im praktischen Alltagsbetrieb haben leider nicht viel gemeinsam", stellt eco fest. Die Bundesnetzagentur, das BSI und der BfDI hätten dieser Realität mit Ihrem Entwurf prinzipiell Rechnung getragen, was wir ausdrücklich begrüßt werde. Nun müsse zeitnah eine tragfähige Grundlage zur nachhaltigen Verbesserung der Netzsicherheit erzielt werden.
Nach wie vor bleibe unklar, welche Unternehmen außer Mobilfunkdienste-Anbieter mit mehr als 100.000 Kunden noch von verschärften Auflagen betroffen sein könnten.
Bitkom warnt ebenfalls
Für den Branchenverband Bitkom sind europaweit einheitliche Sicherheitskriterien wichtig, findet Bitkom-Präsident Achim Berg. „27 Einzellösungen würden einen schnellen 5G-Aufbau massiv behindern. Der beste Weg ist ein europaweit verbindliches Regelwerk für 5G-Netzwerkkomponenten auf Basis des EU Cybersecurity Act. Wer dessen Vorgaben erfüllt, muss dann für den 5G-Netzaufbau zugelassen werden.“
Teile des Entwurfs für eine Vertrauenswürdigkeitserklärung stünden im Widerspruch zu den geplanten Rechtsakten der EU-Kommission stehen, etwa der E-Evidence-Verordnung. „Betreiber und Netzausrüster brauchen Rechtssicherheit. Die Sicherheitsanforderungen der Bundesnetzagentur müssen eindeutig sein und dürfen keine Spielräume für juristische Interpretationen lassen“, so Berg.