5G-Auktion in Mainz startet am Dienstag um 10 Uhr
Auch in Deutschland beginnt nun das 5G-Zeitalter.
Bild: picture alliance/Clara Margais/dpa
Der Startschuss für die Versteigerung von
5G-Mobilfunkblöcken ist gefallen: Morgen um 10 Uhr
beginnt die Bundesnetzagentur die umstrittene Auktion für
Frequenzblöcke, die für den ultraschnellen Mobilfunkstandard 5G
genutzt werden sollen. In der Versteigerung sehen Experten einen
wichtigen Schritt, damit Deutschland beim Internet endlich
vorankommt. Die 5. Mobilfunkgeneration ist besonders für die Industrie wichtig, sie will
damit ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern.
Die Zeit drängt: Andere Länder wie Österreich und die Schweiz sind schon weiter, sie haben die 5G-Frequenzen bereits vergeben.
Auktion wird dauern
Auch in Deutschland beginnt nun das 5G-Zeitalter.
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Die Auktion ist eine langwierige Sache - ähnliche Verfahren in den
vergangenen zwei Jahrzehnten dauerten zwischen drei und sechs Wochen.
Grund für die Dauer: Erst wenn auf keinen einzigen der 41 Blöcke mehr
geboten wird, wird die Auktion für beendet erklärt - gibt es auch nur
ein einziges weiteres Gebot auf einen Block, wird alles verlängert.
Im Verfahren kommt es zu häufigen Verschiebungen der Gemengelage,
daher bieten Unternehmen immer wieder auf andere Blöcke als zuvor.
Der Erlös wird auf drei bis fünf Milliarden Euro geschätzt. Das Geld geht an den Bund, der es wiederum für den Digitalausbau nutzen will. Unvergessen bleibt die erste große Mobilfunkauktion im Jahr 2000, als die UMTS (3G)-Frequenzen für umgerechnet rund 50 Milliarden Euro über den Tisch gingen. Im Rückblick war das zu viel - es kam zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Branche, der Ausbau stockte. Letztlich war das Geld, was für die Frequenzen gezahlt worden war, nicht mehr da für nötige Investitionen der Firmen.
Streit Netzbetreiber gegen Netzagentur
Der aktuellen Versteigerung vorausgegangen war ein erbitterter Streit um den genauen Ausbaukurs. Die Bundesnetzagentur hatte Ende November Regeln festgelegt, denen zufolge bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland mit schnellem Internet versorgt werden sollen. Auch auf Autobahnen, Bundesstraßen und Zugstrecken soll man durchgängig schnell surfen können.
Die Regeln hatten Empörung in der deutschen Mobilfunkbranche ausgelöst, neun Unternehmen reichten Klagen ein beim Kölner Verwaltungsgericht. Vier von ihnen wollten mit Eilanträgen dafür sorgen, dass die Regeln erst geändert und danach die Versteigerung stattfindet. Mit diesem Vorgehen scheiterten sie aber - das Gericht verwarf ihre Bedenken und lehnte die Anträge ab.
Die Hauptsacheverfahren der drei Netzbetreiber Telefónica, Vodafone und Deutsche Telekom sowie der anderen Kläger sind aber weiter anhängig - nach dem Fingerzeig des Gerichts zu den Eilanträgen aber wohl chancenlos.
Bieter wollen trotz anhängiger Klage antreten
Trotz ihrer Klagen wollen die bisherigen Netzbetreiber sowie der Neueinsteiger 1&1 Drillisch bei der Auktion mitmachen. „Wir wollen und werden 5G bauen“, sagt Vodafone-Sprecher Alexander Leinhos. Man habe sich zwar andere Auktionsbedingungen gewünscht und diese gerne schon im Vorfeld der Auktion geklärt. „Dennoch treten wir zur Auktion an, weil mit 5G die Digitalisierung Deutschlands vorangetrieben werden kann, nun leider aber mit dem Bremsklotz unklarer Vergaberegeln.“ Auch Telefónica zeigte sich entschlossen, sich bei der Auktion trotz der widrigen Bedingungen durchzusetzen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Auktion erfolgreich abschließen werden.“
Dass die Klagen wenig Chancen auf Erfolg haben, haben Kenner der Materie vorausgesehen: „Die Bundesnetzagentur hat ihre Vergaberegeln gut austariert und gerichtsfest gestaltet - da ist keinerlei Willkür erkennbar“, sagte der Telekommunikationsexperte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen schon Mitte Februar. teltarif.de berichtete.
Die Bundesnetzagentur führt die Auktion durch, ihre Zentrale ist in Bonn. In Mainz hat sie allerdings einen Technik-Standort, der sich für das aufwendige Verfahren besser eignet - daher wird in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt an die Meistbietenden verkauft.
Wenn Sie wissen wollen, wie es weitergeht: Wir werden Sie natürlich über den weiteren Verlauf der Auktion informieren.