LTE von 1&1 im Vodafone-Netz im kurzen Test
1&1 hat damit begonnen, Kunden mit SIM-Karten aus dem Mobilfunknetz von Vodafone für die LTE-Nutzung freizuschalten. Der offizielle Startschuss für die erweiterte Kooperation mit dem Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreiber fiel am 18. November. Einige Tage später begann 1&1 damit, Kunden über die bevorstehende Freischaltung des 4G-Netzes zu informieren - verbunden mit dem Hinweis, es könne noch einige Tage dauern, bis LTE für alle Interessenten zur Verfügung steht, da die Aktivierung sukzessive erfolgt. Nutzer sollen aber per SMS über die erfolgte Freischaltung des mobilen Breitbandnetzes informiert werden.
Wir haben besagte Kurzmitteilung jetzt auf gleich mehrere SIM-Karten erhalten, mit denen der FreePhone-Tarif genutzt wird, der bereits seit mehreren Jahren nicht mehr vermarktet wird. Wörtlich heißt es hier: "Lieber 1&1 Kunde, LTE steht Ihnen ab sofort zur Verfügung." Dazu findet sich ein Link zur Infoseite
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bezüglich der 4G-Freischaltung, die 1&1 auf seiner Webseite eingerichtet hat.
LTE jetzt verfügbar
Foto: teltarif.de
Schnellerer Internet-Zugang im LTE-Netz
Natürlich wollten wir wissen, ob der LTE-Zugriff mit der SIM-Karte nun tatsächlich funktioniert. Bislang war mit dem Vertrag nur die GSM- und UMTS-Nutzung möglich. Dabei war der mobile Internet-Zugang auf eine Übertragungsgeschwindigkeit von 7,2 MBit/s begrenzt. In der E-Mail, die die LTE-Freischaltung angekündigt hat, wurde nun eine maximale Surfgeschwindigkeit von 21,6 MBit/s in Aussicht gestellt.
Wir sind mit der 1&1-Karte im Apple iPhone 11 Pro aus einer von Vodafone nur mit GSM und EDGE versorgten Region ins mit LTE-abgedeckte Gebiet gefahren. Das Smartphone buchte sich bei Erreichen der 4G-versorgten Region automatisch ins LTE-Netz des Düsseldorfer Betreibers ein, was am rechten oberen Ende des iPhone-Displays angezeigt wurde. Manuelle Einstellungen mussten wir nicht vornehmen, um auf das mobile Breitbandnetz zuzugreifen.
Freischaltung per SMS bestätigt
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Surfen, Streaming und Speedtests
Erste Tests mit dem Safari-Browser zeigten: Das Surfen im LTE-Netz ist tatsächlich möglich. Auch der Internetradio-Empfang über Apps wie TuneIn Radio und Radioplayer.de funktionierte. Videostreaming haben wir nicht ausprobiert, da der Tarif monatlich nur 256 MB ungedrosseltes Datenvolumen bietet. Demnach wäre das Inklusivvolumen innerhalb kürzester Zeit verbraucht.
In Speedtests (die schließlich doch dafür sorgten, dass die recht kleine Inklusivleistung für den Internet-Zugang schnell verbraucht war) hat sich schließlich gezeigt, dass das Speed-Upgrade nicht - wie in Aussicht gestellt - auf 21,6 MBit/s, sondern sogar auf 50 MBit/s im Downstream durchgeführt wurde. Bis zu 51,8 MBit/s haben wir gemessen, im Upload waren bis zu 26 MBit/s möglich und die Ansprechzeiten lagen zwischen 20 und 35 Millisekunden.
Internet-Zugang schneller als erwartet
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Telefonate weiterhin über GSM und UMTS
Im Test zeigte sich aber auch: Im Vodafone-Netz steht für 1&1-Kunden zwar der mobile Internet-Zugang zur Verfügung. VoLTE-Sprachverbindungen sind aber noch nicht möglich. Für Anrufe erfolgt eine automatische Umschaltung ins GSM- oder UMTS-Netz. In unserem Test wurde auf 2G umgeschaltet, obwohl am Standort auch 3G zur Verfügung gestanden hätte.
Die Frage nach WiFi Calling stellt sich derzeit zumindest für iPhone-Besitzer nicht, denn das Menü für WLAN-Anrufe wird bei Nutzung einer 1&1-Karte aus dem Vodafone-Netz erst gar nicht angezeigt. Den FAQs des Providers zufolge wird WLAN Call aber ohnehin erst zu einem späteren Zeitpunkt freigeschaltet. Wie bereits berichtet deutet 1&1 in seiner E-Mail an Kunden im Vodafone-Netz an, dass zumindest künftig auch VoLTE-Gespräche möglich sein werden.