5G ins Haus

o2: Mit 5G endlich schnelles Internet per Mobilfunk Zuhause?

o2-CTO Carbajo Martin glaubt, dass 5G endlich das Versprechen erfüllen könne, um drahtloses ortsfestes Internet für daheim realisieren zu können.
Aus Berlin vom Broadband World Forum berichtet

Der CTO von Telefónica Deutschland (o2) Cayetano Carbajo Martin, hier im Gespräch mit Henning Gajek von teltarif.de (links) Der CTO von Telefónica Deutschland (o2) Cayetano Carbajo Martin, hier im Gespräch mit Henning Gajek von teltarif.de (links)
Foto: Telefonica Deutschland
Beim Broadband World Forum 2018 in Berlin gab der Technik-Chef (CTO) von Telefónica Deutschland, Cayetano Carbajo Martin, seine Einschätzung zu den kommenden Möglichkeiten von 5G.

Carbajo Martin glaubt, dass 5G das Versprechen erfüllen könne, um schnell und einfach über Fixed Wireless Access (FWA) also den ortsfesten Zugang über Mobilfunk in die Wohnung von an schnellem Internet interessierten Kunden zu gelangen.

Viele Versprechungen wurden nicht gehalten

Der CTO von Telefónica Deutschland (o2) Cayetano Carbajo Martin, hier im Gespräch mit Henning Gajek von teltarif.de (links) Der CTO von Telefónica Deutschland (o2) Cayetano Carbajo Martin, hier im Gespräch mit Henning Gajek von teltarif.de (links)
Foto: Telefonica Deutschland
Dabei erinnerte der CTO von Telefónica-o2 an zahlreiche Versuche mit drahtloser Technik im Festnetz in der Vergangenheit, von denen einige versagt hätten. Wobei "versagt" (englisch "failed") eigentlich bedeutet, dass es nur eine Handvoll Anwender gab, die das jemals wirklich genutzt haben.

Das Versprechen eines mobilen "drahtlosen" Internetzugangs gab es ja schon öfter. Nur war die Technik damals einfach nicht leistungsfähig genug. Und jeder Anbieter von FWA müsse sich auf satte Konkurrenz durch alle Formen von schnellen Kupferleitungen wie VDSL, SVDSL oder G.fast und vor allen Dingen echter Glasfaser (FTTH/FTTB) gefasst machen.

Telefónica Deutschland, so berichtete Carbajo Martin, probiere diese Technik bereits in Hamburg auf 26 GHz in der Praxis aus. Techniklieferant ist dort Samsung und die Versuche sollen bald in einen kommerziellen Status überführt werden und einem größeren Kundenkreis zugänglich sein.

Selbst testen, was möglich ist und was der Markt akzeptiert

"Zum einen wollen wir die Technik testen, aber wir wollen natürlich auch sehen, ob der Markt das akzeptiert und was die Kunden von dieser Art von Technik halten. "Es gab schon Tests mit dieser Technik in anderen Teilen der Welt, aber möglicherweise sind die Verhältnisse und Umstände hier in Deutschland andere. Deswegen wollten wir das selbst ausprobieren."

Durchbruch bei FWA?

Deutschland könnte ein interessanter Markt für FWA-Angebote sein. In den Ballungsgebieten leben viele Menschen auf kleiner Fläche und dort gibt es oft wenig Glasfaser. Die großen Mietshäuser sind oft über das "Nebenkostenprivileg" an bestimmte Kabel-TV-Betreiber "vergeben", die Bewohner haben kaum Alternativen. Auf 26 GHz könnte o2 in die Häuser kommen, ohne die Hausverwaltungen fragen zu müssen.

Telefónica will seine Pilotversuche bis Anfang 2019 fertig haben, bevor entschieden wird, ob die Technik großflächig "ausgerollt" wird.

Warum es jetzt klappen müsste (und bisher nicht funktioniert hat) ist für Carbajo Martin eigentlich naheliegend: Erst die 5G-Technologie bietet die Bandbreiten und Kapazitäten, die der Kunde erwartet.

"Es gibt Vorhersagen, dass wir in 2022 oder 2023 massiv 5G aufbauen müssen, um den Kapazitätsbedarf der Kunden erfüllen zu können, wenn wir uns das aktuelle Datenwachstum anschauen. Und es ist naheliegend, dass das rasante Datenwachstum so weiter geht oder noch mehr steigt.

Wir werden es aufbauen müssen

Aber Carbajo Martin ist auch ehrlich: Man könne es heute noch nicht aufbauen, aber bald. Die Nachfrage nach mobilen Breitbandverbindungen sei groß genug, dass o2 das aufbauen werden müsse. Die Mobilfunker sind zum Erfolg verurteilt.

Mehr zum Thema 5G