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FTTH: Das Festnetz wird runderneuert

Regulatorische und technische Unsicherheiten verzögern den Ausbau
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Grundsätzlich ist die Glasfaser sogar zu gut: Selbst mit mehreren IP-TV-Streams in 3D und HD gleichzeitig benötigt ein Breitband-Kunde "nur" gut 100 MBit/s. Eine Glasfaser schafft aber locker 2 500 MBit/s und mehr. Die kostensparende Folge: Über eine Faser lassen sich ein paar Dutzend Haushalte anschließen.

Passiver Splitter im Verhältnis 1:8. Die zwei Farben stehen jeweils für Hin- und Rückkanal, die über dieselbe Faser laufen. Dazu wird am Ende der jeweiligen Glasfaser, kurz bevor sie in die jeweilige Wohnung oder aber auch zu einem "Großverbraucher" wie einer Mobilfunk-Basisstationen oder einem V-DSL-DSLAM führt, ein Splitter installiert. Dieser verteilt das Signal einer Faser, die von der Vermittlungsstelle kommt, auf mehrere Fasern, die dann zu den einzelnen Anschlüssen führen. Das können beispielsweise 32 Anschlussfasern sein. Für die nächsten 32 Anschlüsse wird dann die nächste Faser von der Vermittlungsstelle wiederum auf einen Splitter geführt usw.

Zur Minimierung der Kosten werden die Splitter natürlich jeweils in unmittelbarer Nähe der von diesen versorgten Anschlüsse installiert. Am Ende können beim genannten Split-Verhältnis von 1:32 mit nur 15 Fasern im Fernkabel bis zur Vermittlungsstelle insgesamt 480 Anschlüsse vor Ort versorgt werden.

Die Telefonanbieter sparen im Vergleich zur herkömmlichen Kupfer-Technik bereits dadurch, dass Glasfasern viel dünner und günstiger sind. Durch die Mehrfachverwendung jeder einzelnen Faser für einige Dutzend Anschlüsse sparen sie nun abermals. Und so haben die von der Vermittlungsstelle für FTTH bis in die Wohn-, Büro- oder Industriegebiete verlegten Glasfaserkabel nur noch einen Bruchteil des Durchmessers und der Kosten der bisherigen gebündelten Kupferkabel. Und weil die Glasfasertechnologie auch größere Kabellängen ohne Einbußen bei der Bitrate zulässt, ist es sogar möglich, mehrere bestehende herkömmliche Vermittlungsstellen zu einer größeren und dadurch abermals kostensparenden Glasfaser-Vermittlungsstelle zusammenzulegen.

Vieles ist bei FTTH somit ähnlich wie beim klassischen Telefonnetz. Nur sind die Ports optisch statt elektrisch, und ebenso natürlich die Kabel. Vor den eigentlichen Hausanschlüssen sitzen zusätzlich die Splitter, die jeweils mehrere Anschlüsse auf eine Faser legen. Dadurch sind die Fernkabel viel dünner und billiger als mit der herkömmlichen Kupfertechnik.

Auf der nächsten Seite erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, optische Signale zu verteilen.

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