Auktion

Mobilfunkfrequenzen: Hohe Sicherheitsstufe bei Milliarden-Auktion

Die Mobilfunk-Frequenzversteigerung findet unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen statt. Dennoch bekommen die Bieter erstmals eine Onlineanbindung. Bei der Auktion geht es um Milliarden-Beträge.
Aus Mainz berichtet Thorsten Neuhetzki

Die BNetzA verschärft die Sicherheitsmaßnahmen zur Frequenz-Auktion. Die BNetzA verschärft die Sicherheitsmaßnahmen zur Frequenz-Auktion.
Bild: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Morgen in einer Woche startet in Mainz die Frequenz­auktion für die Mobil­funk­fre­quenzen. Wie mehrfach berichtet, kommen dabei neben den bisherigen GSM-Fre­quenzen um 900 und 1 800 MHz auch bisherige Fern­seh­frequenzen aus dem 700-MHz-Bereich unter den Hammer und auch Frequenzen um 1 500 MHz. Die Auktion wird Milliarden in die Staats­kasse spülen und für die Mobil­funk­unter­nehmen richtungs­weisend für die kommenden Jahre sein. Entsprechend hoch werden die Sicher­heits­bedingungen sein, wie der Projektleiter der Bundes­netz­agentur Dr. Rüdiger Hahn heute in Mainz erläuterte.

Die Auktion finde in einem abgeriegelten Bereich in der Mainzer Niederlassung der Bundesnetzagentur statt. Zu diesem Bereich hat die Öffentlichkeit keinen Zugang - auch schon mehrere Tage vor der Auktion wurde Journalisten kein Zugang mehr gewährt. Um Abhörmaßnahmen zu vermeiden, habe die BNetzA auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eingeschaltet. Die Auktion selbst findet über eine Computersoftware in einem geschlossenen und abgeschirmten Computernetzwerk in Mainz statt.

Bieter wollten Onlineanbindung

Die BNetzA verschärft die Sicherheitsmaßnahmen zur Frequenz-Auktion. Die BNetzA verschärft die Sicherheitsmaßnahmen zur Frequenz-Auktion.
Bild: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Die Vertreter der drei als Bieter zugelassenen Unternehmen Telekom, Vodafone und Telefónica werden sich dennoch mit ihren Zentralen in Bonn, Düsseldorf und München verständigen können. Dafür stehen ihnen Telefon, Telefax und erstmals auch jeweils eine eigene und gesicherte Online-Verbindung zur Verfügung. Von den jeweiligen Anschlüssen seien auch nur die vorher definierten Rufnummern und Adressen erreichbar, was die Sicherheit weiter erhöht. Die Onlineanbindung sei ein Wunsch der bietenden Anbieter gewesen, da hohe Datenmengen ausgetauscht werden müssten, für die Faxverbindungen als nicht mehr zeitgemäß empfunden wurden.

Die Öffentlichkeit wird jeweils zum Rundenende über die aktuellen Zwischenergebnisse informiert. Das geschehe sowohl im Internet als auch in einem öffentlich zugänglichen Raum bei der BNetzA in Mainz. Wie lange sich die Auktion hinziehen werde, ist indes offen. Die letzte Auktion dieser Art fand 2010 statt und diente unter anderem der Vergabe der LTE-800-Frequenzen an die Anbieter. Sie dauerte am Ende etwa sechs Wochen, die UMTS-Frequenzauktion im Jahr 2000 dauerte drei Wochen.

Ausgang der Auktion unklar

Erstmals nehmen jedoch nur drei Bieter an der Auktion teil, gleichzeitig geht es bei einem gestiegenen Breitbandbedarf um viele Frequenzen, die vor allem für Kapazitätserhöhungen in den Städten, aber auch für Breitbandversorgung auf dem Land dienen. Zudem müssen die Anbieter bei den GSM-Frequenzen auch auf Frequenzen bieten, die sie derzeit schon nutzen und erneuern müssen. Diese können dann aber auch für LTE genutzt werden. Die Mindestgebote aller Frequenzblöcke zusammengenommen liegen bei knapp 1,5 Milliarden Euro. Wie hoch die Gesamterlöse sein werden ist aber genau so ungewiss wie die Dauer der Auktion, wie die Bundesnetzagentur heute erläuterte.

Dass sich die Anbieter absprechen und so möglichst günstig an die Frequenzen kommen, hält man beim Regulierer übrigens für unwahrscheinlich. Wäre dies der Fall und es würde bekannt werden, so wären für den betreffenden Anbieter gleichermaßen die ersteigerten Frequenzen als auch das investierte Geld weg. Angesichts der Beträge, um die es geht, wird wohl keiner der Anbieter dieses Risiko eingehen wollen.

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