5G

freenet will 5G-Netz von 1&1 Drillisch mitnutzen

Mobilfunkkunden von freenet sollen zwischen allen deutschen Netzen wählen können. Dazu zähle auch das geplante Netz von 1&1 Drillisch.
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freenet will ins Drillisch-Netz freenet will ins Drillisch-Netz
Fotos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Noch steht über­haupt nicht fest, ob 1&1 Dril­lisch über­haupt einen Teil der für den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G vorge­se­henen Frequenzen erstei­gern kann, schon gibt es einen ersten Inter­es­senten, der sich die Mitnut­zung dieses poten­zi­ellen vierten deut­schen Mobil­funk­netzes inter­es­siert. freenet-Chef Chris­toph Vilanek erklärte im Inter­view mit der Welt, sein Unter­nehmen habe sich aus Kosten­gründen gegen eine Betei­li­gung an der 5G-Auktion entschieden. So zeige sich schon jetzt, dass die Gebote sehr hoch sind. Zudem sei ja auch ein eigenes Netz erfor­der­lich, das abwärts­kom­pa­tibel sei und sich nicht auf 5G beschränke.

Vilanek wolle seinen Kunden als Service-Provider alle Netze anbieten, auch das mögliche künf­tige Netz von 1&1 Dril­lisch. Das sei dank der Lizenz­be­din­gungen auch realis­tisch. So dürfen die Netz­be­treiber Mitbe­wer­bern keine schlech­teren Bedin­gungen für die Nutzung der Netze anbieten als sie inner­halb der eigenen Unter­nehmen gelten. Daran sei neben Telekom, Voda­fone und Telefónica auch United Internet, das hinter 1&1 Dril­lisch stehende Unter­nehmen gebunden.

Vilanek: "Zu wenig Druck beim Netz­ausbau"

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Fotos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Der freenet-Chef bestä­tigte im Inter­view auch, dass die Mobil­funk-Netz­ab­de­ckung in Deutsch­land vergleichs­weise schlecht ist. "Wir sind ein Flächen­land, was bedeutet, dass der Aufbau in manchen Gebieten eher schwierig ist und sich in einigen Regionen für die Unter­nehmen einfach wirt­schaft­lich nicht lohnt", so Vilanek. Aller­dings fehle auch entspre­chender Druck. Zwar gäbe es Ausbau­ver­pflich­tungen, aber keine ernst­zu­neh­menden Sank­tionen, wenn diese nicht erfüllt werden.

Öster­reich und die Schweiz seien beim Netz­ausbau weiter, obwohl die Topo­grafie dort viel schwie­riger als in Deutsch­land sei. Als Lösungs­an­satz fühlte der freenet-Geschäfts­führer die Möglich­keit an, dass sich mehrere Netz­be­treiber einen Standort teilen und sich gegen­seitig Zugang zur Infra­struktur geben. Ande­rer­seits sei es Teil des Wett­be­werbs, dass ein Anbieter in einer Region eine bessere Abde­ckung als die Konkur­renz habe. Der Betreiber mit der besseren Verfüg­bar­keit werde das kaum ändern wollen.

Keine Preis­er­hö­hungen durch 5G?

Preis­än­de­rungen durch die Einfüh­rung des 5G-Stan­dards erwartet Chris­toph Vilanek nicht. Zwar müssten die Netz­be­treiber die Kosten für die Lizenzen und den Netzauf- und Ausbau wieder einspielen. Ande­rer­seits hätten die Antennen mehr Kapa­zität, was Effi­zienz-Gewinne mit sich bringe. Zur Frage, wann in Deutsch­land 5G für Privat­kunden startet, äußerte sich Vilanek nicht. In der Schweiz sei das Angebot bei Sunrise vor wenigen Tagen gestartet.

In einer weiteren Meldung haben wir bereits über mögliche 5G-Tarife der Deut­schen Telekom berichtet, deren Akzep­tanz derzeit in Umfragen getestet werden.

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