Verschlüsselung

Freak-Sicherheitslücke bei Android & iOS: Datenschutz gefährdet

Seit Wochen besteht bereits die Freak-Sicherheitslücke, die den Datenschutz von Nutzern mit einem Android- und iOS-Gerät gefährdet. Die Untersuchung von FireEye zeigt auf, wie viele Apps tatsächlich immer noch betroffen sind.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Erst Anfang des Monats haben wir darüber berichtet, dass von der Sicherheitslücke Freak zahlreiche iOS- und Android-Geräte betroffen sind. Auch nach Wochen besteht diese weiterhin für iOS und Android, wie FireEye in einer Untersuchung festgestellt hat. Demzufolge gehören mehrere hundert iOS- und Android- Apps zu den betroffenen Anwendungen, deren Datenschutz immer noch gefährdet ist. So wären Angreifer in der Lage, die Verschlüsselung abzuschwächen, während die HTTPS-Verbindung zwischen den Servern und Clients abgefangen wird. Dabei ist es den Angreifern durch die geschwächte Verschlüsselung möglich, die Daten abzugreifen und diese zu manipulieren. Die OpenSSL der Apps ist damit angreifbar.

Genau 1 228 Android-Apps sollen laut der Untersuchung durch FireEye die Schwachstelle noch besitzen. Insgesamt wurden 10 985 Apps aus dem Google Play Store geprüft. Weiterhin wurden 14 079 viel genutzte iOS-Apps von FireEye untersucht. Davon wurden 771 Stück als gefährdet eingestuft, die unter einer iOS-Version liefen, die älter als iOS 8.2 ist. Genau sieben Apps (mit eigener OpenSSL-Version) sind auf iOS 8.2 für Freak-Angriffe empfänglich.

Schaubild zeigt Zahl der angreifbaren Apps

Das nachfolgende Schaubild zeigt FireEye zufolge "die Zahl der angreifbaren Android- und iOS-Apps in sicherheits- und datenschutzrelevanten Kategorien" an. Die Apps, die nicht von der Sicherheitslücke betroffen sind, werden im roten Bereich dargestellt. Schaubild zeigt Zahl der gefährdeten Android- und iOS-Apps
Bild: FireEye
Angreifer haben mittels Freak die Möglichkeit, zum Beispiel die Kundenlogindaten der Nutzer von Shopping-Apps anzugreifen. Natürlich werden auch in vielen weiteren Apps sensible Daten gespeichert, die für Cyberkriminelle ein attraktives Ziel darstellen können. Die Entwickler der Apps sowie der Betriebssysteme sollten schnell auf die Sicherheitslücke reagieren, um so mehr Sicherheit - in diesem Fall insbesondere beim Datenschutz - zu gewährleisten.

Weitere Hintergrundinformationen zu der Sicherheitslücke Freak haben wir in einer weiteren Meldung zusammengefasst.

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