Hintergrund: So funktioniert eine Vermittlungsstelle
Die besichtigte Vermittlungsstelle besteht aus mehreren Stockwerken. Gerade in kleineren
Vermittlungsstellen ist es aber auch möglich, dass alles auf einer Etage, gar in einem großen Raum
aufgebaut ist. Im Keller der Vermittlungsstelle kommen die Erdkabel aus den Kabelverzweigern
(KVz) auf der Straße an. Die schwarzen Kabel führen vom KVz in Muffen, in denen die dicken Kabel
aufgesplittet werden in dünnere Kabelstränge, die ein Stockwerk höher führen zum Hauptverteiler (HVt).
Die schwarzen Kabel stehen unter leichtem Luftdruck. Dadurch sind die Kabel im Falle einer Beschädigung durch Wassereinbruch geschützt. Außerdem lässt sich so die schadhafte Stelle relativ leicht
messen.
Der Hauptverteiler (HvT)
Foto: teltarif.de
Ein Stockwerk höher befindet sich dann der Hauptverteiler (HVt), so etwas wie das Herz der reinen Telefonleitung zum Kunden. Ein klassischer HVt besteht im Grunde aus einem Stahlregal. Die Kupferkabel kommen aus dem Keller und verteilen sich auf die sogenannte waagerechte und senkrechte Seite des HVt-Regals. Auf der senkrechten Seite kommen die Kupferadern an, die vom Kunden über den KVz in die Vermittlungsstelle geführt werden. Auf der waagerechten Seite sind die technischen Einrichtungen wie der Telefonport und je nach Ausstattung auch der Splitter auf Netzseite, der es ermöglicht, DSL- und Telefonsignal über eine Leitung zu schicken. Das Telefonsignal wird von hier zur eigentlichen Vermittlungsstelle geführt, das Datensignal zum sogenannten DSLAM, wo sich die DSL-Ports befinden. Andere Signale, etwa für Standleitungen, Datendienste oder andere Anwendungen, werden auf andere Geräte geführt. Auch für VDSL-Leitungen spielt der HVt keine Rolle mehr, da die Kupferleitung hier im KVz aufliegt.
Das Ende der Telefonleitung: Das andere Ende des Kupferkabels
Hier kommen die Anschlüsse der Kunden an.
Foto: teltarif.de
Doch auch die Anschlusstechnik für die alternativen Netzbetreiber befindet sich hier im HVt.
Wechselt ein Kunde
seinen Anschluss von Anbieter A zu Anbieter B, so muss das dünne Kupferkabel aus der
HVt-Technik von Anbieter A entfernt werden und zu Anbieter B gelegt und hier angeklemmt werden.
Alle weiteren Schritte des Wechsels finden dann nur noch im Computer statt. Bei einem Wechsel zu VDSL eines anderen Anbieters
wird die Leitung entsprechend in den Kabelverzweigern geschwenkt.
Wie die eigentliche Vermittlungsstelle aussieht und warum ein DSL-Port eigentlich nur eine kleine Lampe ist, lesen Sie auf der nächsten Seite.