Technik

Hintergrund: So funktioniert eine Vermittlungsstelle

Tele­fonieren und surfen gehört mitt­ler­weile zum tägli­chen Umgang. Doch was passiert eigent­lich in einer Vermitt­lungs­stelle? Wie funk­tio­niert die Technik und wie sieht diese eigent­lich aus? Wir verraten es Ihnen.
Von Thorsten Neuhetzki / Julian Ruecker

Die besich­tigte Vermitt­lungs­stelle besteht aus mehreren Stock­werken. Gerade in klei­neren Vermitt­lungs­stellen ist es aber auch möglich, dass alles auf einer Etage, gar in einem großen Raum aufge­baut ist. Im Keller der Vermitt­lungs­stelle kommen die Erdkabel aus den Kabel­ver­zwei­gern (KVz) auf der Straße an. Die schwarzen Kabel führen vom KVz in Muffen, in denen die dicken Kabel aufge­splittet werden in dünnere Kabel­stränge, die ein Stock­werk höher führen zum Haupt­ver­teiler (HVt). Die schwarzen Kabel stehen unter leichtem Luft­druck. Dadurch sind die Kabel im Falle einer Beschä­digung durch Wasser­ein­bruch geschützt. Außerdem lässt sich so die schad­hafte Stelle relativ leicht messen. Der Hauptverteiler (HvT) Der Hauptverteiler (HvT)
Foto: teltarif.de

Ein Stock­werk höher befindet sich dann der Haupt­ver­teiler (HVt), so etwas wie das Herz der reinen Tele­fon­lei­tung zum Kunden. Ein klas­sischer HVt besteht im Grunde aus einem Stahl­regal. Die Kupfer­kabel kommen aus dem Keller und verteilen sich auf die soge­nannte waage­rechte und senk­rechte Seite des HVt-Regals. Auf der senk­rechten Seite kommen die Kupfer­adern an, die vom Kunden über den KVz in die Vermitt­lungs­stelle geführt werden. Auf der waage­rechten Seite sind die tech­nischen Einrich­tungen wie der Tele­fon­port und je nach Ausstat­tung auch der Splitter auf Netz­seite, der es ermög­licht, DSL- und Tele­fon­signal über eine Leitung zu schi­cken. Das Tele­fon­signal wird von hier zur eigent­lichen Vermitt­lungs­stelle geführt, das Daten­signal zum soge­nannten DSLAM, wo sich die DSL-Ports befinden. Andere Signale, etwa für Stand­lei­tungen, Daten­dienste oder andere Anwen­dungen, werden auf andere Geräte geführt. Auch für VDSL-Leitungen spielt der HVt keine Rolle mehr, da die Kupfer­lei­tung hier im KVz aufliegt.

Das Ende der Tele­fon­lei­tung: Das andere Ende des Kupfer­kabels

Hier kommen die Anschlüsse der Kunden an. Hier kommen die Anschlüsse der Kunden an.
Foto: teltarif.de
Doch auch die Anschluss­technik für die alter­nativen Netz­betreiber befindet sich hier im HVt. Wech­selt ein Kunde seinen Anschluss von Anbieter A zu Anbieter B, so muss das dünne Kupfer­kabel aus der HVt-Technik von Anbieter A entfernt werden und zu Anbieter B gelegt und hier ange­klemmt werden. Alle weiteren Schritte des Wech­sels finden dann nur noch im Computer statt. Bei einem Wechsel zu VDSL eines anderen Anbie­ters wird die Leitung entspre­chend in den Kabel­ver­zwei­gern geschwenkt.

Wie die eigent­liche Vermitt­lungs­stelle aussieht und warum ein DSL-Port eigent­lich nur eine kleine Lampe ist, lesen Sie auf der nächsten Seite.