ISDN

Das konnte ISDN im Vergleich zum Analog-Anschluss

ISDN- und Analog-Anschlüsse im Fest­netz wurden inzwi­schen durch All-IP-Anschlüsse ersetzt. Wir zeigen, was damals die Vorzüge des ISDN-Anschlusses im Vergleich zum Analog-Anschluss waren.
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So sahen typische ISDN-Telefone aus So sahen typische ISDN-Telefone aus
Fotos: Deutsche Telekom
Auf der ersten Seite dieses Arti­kels haben wir Ihnen bereits die Grund­lagen der ehema­ligen Fest­netz-Technik ISDN erklärt - hier folgt ein Vergleich mit dem früheren Analog-Anschluss. Nutzte man nämlich einen ISDN-Anschluss, so war man auch während einer Internet-Session weiterhin über die zweite Leitung tele­fonisch erreichbar. Außerdem konnte man mit immerhin 64 kBit/s surfen. Für Down­loads und schnel­leres Surfen war es zusätz­lich möglich, beide ISDN-Kanäle zu bündeln. So stei­gerte man die Perfor­mance des Internet-Zugangs immerhin auf 128 kBit/s.

Kanal­bünde­lung sorgte zwar für einen schnel­leren Internet-Zugang, aller­dings fielen hierfür auch doppelte Kosten an, da man ja zwei Leitungs­ver­bin­dungen zum Zugangs-Provider aufbaute. Außerdem war man bei Kanal­bünde­lung wiederum tele­fonisch nicht erreichbar - es sei denn, man program­mierte eine kosten­pflich­tige Rufum­leitung zum Handy. So sahen typische ISDN-Telefone aus So sahen typische ISDN-Telefone aus
Fotos: Deutsche Telekom

ISDN war sinn­voll für Kommu­nika­tions-Profis

Inter­essant war ISDN seiner­zeit auch für Tele­kommu­nika­tions­fans, die nicht nur tele­fonieren und im Internet surfen, sondern auch Faxe verschi­cken und empfangen wollten. Über einen ISDN-Mehr­gerä­tean­schluss standen bis zu zehn Rufnum­mern zur Verfü­gung, sodass man eine auch dem Faxan­schluss zuweisen konnte. Verfügte man nur über einen analogen Anschluss, dann konnte man sich ledig­lich mit einer Fax-Weiche behelfen.

Eine weitere ISDN-Nummer konnten Kommu­nika­tions­profis einem externen ISDN-Adapter ("Modem") oder einer ISDN-Karte im Computer zuweisen. Darüber waren dann einge­hende Daten­anrufe möglich, wenn Über­tragungen nicht über das Internet vorge­nommen werden konnten oder sollten.

ISDN- und Analog-Anschluss im Vergleichs-Rück­blick

Features Analog-Anschluss ISDN-Anschluss
Güns­tigste Grund­gebühr (Telekom) 17,95 Euro 25,95 Euro
Anzahl Tele­fonlei­tungen 1 2
Anzahl Rufnum­mern 1 bis zu 10
Rufnum­mern­anzeige ja ja
Rufum­leitung ja ja
Anklopfen/Makeln ja ja
Konfe­renz ja ja
Paral­lelruf ja ja
Telekom-Sprachbox ja ja
Internet-Perfor­mance bis zu 56 kBit/s 64 oder 128 kBit/s
Kanal­bünde­lung nein ja
DSL verfügbar ja ja
VoIP über DSL ja ja

Fazit: Es kam auf den Bedarf an

Es gab keine allge­mein gültige Antwort auf die Frage, ob man einen ISDN-Anschluss bevor­zugen sollte oder ob auch ein analoger Anschluss ausreichte. Wollte man tele­fonieren, faxen und Daten über den Tele­fonan­schluss über­tragen, so lohnten sich die monat­lichen Mehr­kosten für ISDN. Wer dagegen nur tele­fonierte und online ging, für den Internet-Zugang aber ohnehin DSL oder VDSL verwen­dete, der konnte die Mehr­kosten für ISDN einsparen und einen Analog-Anschluss wählen.

Seit einigen Jahren schalten die Anbieter gar keine echten Analog- oder ISDN-Anschlüsse mehr. Diese beiden Anschluss­arten wurden nach und nach durch IP-Technik abge­löst. Einige ISDN-Dienstmerk­male stehen aber bei All-IP-Anschlüssen nicht mehr zur Verfü­gung. Alles zu dieser Anschluss­technik lesen Sie auf unserer Ratge­ber­seite zu All-IP.

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