Kinder-Chat

Facebook Kids: Die Messenger-App speziell für Kinder

Facebook bietet zum ersten Mal einen Dienst für Kinder im Alter unter 13 Jahren an, bei welchem die Eltern potentielle Chat-Partner festlegen dürfen.
Von dpa / Paol Hergert

Messenger Kids: Die Chat-App für Kinder Messenger Kids: Die Chat-App für Kinder
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Facebook startet zunächst in den USA erstmals eine Chat-App speziell für Kinder. Die Accounts in der sogenannten Messenger Kids App können nur von den Eltern angelegt werden, und diese müssen auch jeden einzelnen neuen Kontakt freigeben, wie Facebook am Montag in einem offiziellen Blogpost erklärte. In der App werde keine Werbung angezeigt, und ihre Daten würden nicht für Anzeigen ausgewertet, betonte das weltgrößte Online-Netzwerk. Mit der Anmeldung beim Kinder-Messenger werde auch kein Facebook-Profil erstellt. Die App ist für Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren gedacht. Messenger Kids: Die Chat-App für Kinder Messenger Kids: Die Chat-App für Kinder
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Nach den amerikanischen Bestimmungen zum Kinderschutz dürfen Online-Dienste wie Facebook erst Nutzer ab einem Alter von 13 Jahren für ihre Standard-Versionen ohne spezielle Kontrollmechanismen akzeptieren. In der Praxis melden sich jedoch oft auch jüngere Kinder unter Angabe eines falschen Geburtsdatums an und setzen sich damit Gefahren aus. Facebook selbst verweist auf eine Umfrage, nach der 80 Prozent der Kinder im Alter zwischen acht und 13 Jahren angefangen hätten, soziale Medien zu nutzen.

Nicht nur Facebook bringt eigene Apps für Kinder heraus

Die Online-Dienste, denen massiver Ärger mit der amerikanischen Verbraucherschutz-Aufsicht FTC droht, wenn sie Minderjährige auf ihren Plattformen nicht schützen, richten deswegen verstärkt abgesicherte Bereiche für kleinere Kinder ein. Allerdings löst das auch nicht alle Probleme: So musste etwa Googles Videoplattform YouTube jüngst feststellen, dass in ihren Dienst für Kids auch nicht kindgerechte Inhalte durchrutschten. YouTube hat mit ihrem eigenen kindgerechten YouTube Kids darauf reagiert, wie wir erst kürzlich berichteten. Messenger Kids auf dem iPad Messenger Kids auf dem iPad
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Facebook setzt beim Messenger Kids diverse Schutzmaßnahmen ein. So müssen sich Eltern mit der Eingabe ihres Facebook-Passworts identifizieren, bevor ein Account bei dem Kinder-Messenger eingerichtet werden kann. Wenn Kinder sich gegenseitig als Kontakte hinzufügen wollen, muss das von den Eltern auf beiden Seiten abgesegnet werden, sagte der zuständige Produktmanager Loren Cheng. Die Kinder können nichts im Messenger Kids löschen, Eltern haben zugleich keinen Zugriff auf den Inhalt von Unterhaltungen von ihren eigenen Geräten aus. Einen Mechanismus zur Übertragung von Daten in die Erwachsenen-Version des Messenger bei Erreichen des Alters von 13 Jahren gibt es bisher nicht, ein automatisches Kopieren sei aus Sicht von Facebook auf jeden Fall nicht sinnvoll, sagte Cheng.

Zu einem möglichen internationalen Start der App hält sich Facebook bedeckt. Man wolle zunächst die Erfahrungen in den USA auswerten, sagte Cheng.

In unserem Ratgeber zum Thema Kids und Teens in der Telekommunikation können Sie nachlesen, was zu beachten ist, um ihren Kindern einen möglichst sicheren Einstieg in die digitale Welt zu garantieren.

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