Facebook: Freundeslisten für Betrüger hochwillkommen
Freundeslisten bei Facebook nicht auf öffentlich stellen.
dpa
Zum Schutz vor Facebook-Betrügern, die Profile
klonen, sollten Nutzer ihre Freundesliste nie öffentlich machen. Als
Einstellung gelte es, "Freunde" oder besser "nur ich" zu wählen,
raten Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Freundschaftsanfragen ungeprüft anzunehmen, sei ebenso leichtsinnig.
Bei verdächtigen Anfragen kontaktieren Empfänger den vermeintlichen
Freund am besten außerhalb von Facebook. Denn wer Betrüger-Anfragen
annimmt, gibt ihnen Zugang zu Informationen, die sonst nicht
öffentlich sind.
Anzeige wegen Identitätsdiebstahl stellen äußerst wichtig
Freundeslisten bei Facebook nicht auf öffentlich stellen.
dpa
Skeptisch sollten Nutzer auch sein, wenn vermeintliche Freunde bei
Facebook nach der Handynummer fragen. Denn steckt ein Betrüger
dahinter, könnte dieser damit auf Einkaufstour für Dienste, Games
oder Abos gehen, die über die Mobilfunkrechnung bezahlt werden.
Immerhin müssen solche Transaktionen meistens mit einem Code
bestätigt werden, der an die Handynummer geschickt wird. Wenn also
ein vermeintlicher Freund die Weitergabe eines Codes oder eine TAN
verlangt, sollten alle Alarmglocken schrillen.
An diesem Punkt sollten Betroffene unbedingt auch Anzeige [Link entfernt] wegen Identitätsdiebstahls stellen. So lässt sich nachweisen, dass sie reagiert haben, und es erleichtert das Abwehren eventueller Forderungen. Nicht zuletzt gilt es auch, Fake-Profile bei Facebook zu melden. Diese Meldungen und vor allem der Kampf des sozialen Netzwerks selbst, gegen gefälschte Profile, trägt mittlerweile Früchte.
Facebooks Kampf gegen Fake-Accounts
Bei insgesamt rund 2,2 Milliarden aktiven Nutzern hat Facebook allein in den zwei vergangenen Quartalen fast 1,3 Milliarden gefälschte Profile gelöscht. Über 98 Prozent davon seien abgefangen worden, noch bevor andere Nutzer sie gesehen hätten, wie das Online-Netzwerk mitteilte. Facebook legte erstmals ausführlichere Zahlen zu Maßnahmen für die Durchsetzung seiner Nutzungsregeln vor.
Demnach wurden im vergangenen Quartal fast 1,8 Millionen "Inhalte" als Terror-Propaganda gelöscht - nach 1,1 Millionen im letzten Vierteljahr 2017. Der Anstieg gehe vor allem auf Verbesserungen bei der automatischen Suchtechnologie zurück - in den vergangenen Monaten seien auch weitere Inhalte aus dem Vorquartal heraus gesiebt worden, hieß es.
Fortschritte bei der Suchtechnologie
Dabei kann unterschiedlich sein, was Facebook als "Inhalt" versteht. So wird ein Facebook-Eintrag mit einem Text und vier Fotos zunächst einmal als fünf "Inhalte" gezählt. Wenn zum Beispiel drei der Bilder entfernt werden, sind das drei gelöschte "Inhalte". Wird aber der Facebook-Eintrag komplett entfernt, taucht er in der Statistik als nur ein gelöschter "Inhalt" auf.
Auf dieser Basis wurden im vergangenen Quartal rund 2,5 Millionen "Inhalte" als Hassrede gelöscht, Facebook selbst habe 38 Prozent davon entdeckt. Im Vierteljahr davor seien es 1,6 Millionen "Inhalte" gewesen, das Online-Netzwerk habe knapp 23,6 Prozent davon erkannt, bevor Nutzer sie melden könnten. Auch hier gehe der Anstieg also zu großen Teilen auf Fortschritte bei Facebooks Suchtechnologie zurück. Im Fall von Hassrede würden die Lösch-Entscheidungen aber noch stets von Menschen getroffen, um den Kontext zu berücksichtigen.
In einer weiteren Meldung berichten wir, wie Facebook die Probleme im Rahmen des Cambridge Analytica-Skandals vorgehen will.