Autonome Drohne

Facebooks Drohne fliegt jetzt absturzfrei

Die große Aquila-Drohne, die Internet in entlegene Regionen bringen soll, ist ein Prestige-Projekt von Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Der erste Flug endete mit einer Bruchlandung - bei dem zweiten Versuch klappte alles.
Von dpa / Stefan Kirchner

Facebooks Internet-Drohne ist nach der Bruchlandung beim Jungfernflug zum zweiten Mal in die Luft gestiegen. Die Aquila-Drohne sei nach 106 Minuten Flug weich in der Wüste von Arizona gelandet, schrieb Gründer und Chef Mark Zuckerberg in der Nacht zum Freitag. Auch nach dem ersten Flug vor knapp einem Jahr hatte das Online-Netzwerk von einem Erfolg gesprochen - erst später wurde bekannt, dass der Prototyp bei der Landung schwer beschädigt worden war. Diesmal war in dem von Zuckerberg veröffentlichten kurzen Video zu sehen, wie Aquila mit kleinen Sandwölkchen auf dem Boden aufsetzt.

Die Drohnen sollen monatelang autonom in der Luft bleiben und für die Internet-Anbindung in entlegenen Regionen sorgen. Vier Milliarden Menschen - mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung - seien noch nicht im Netz, betonte Zuckerberg. "Eines Tages wird Aquila helfen, das zu verändern."

Der nächste Meilenstein

Facebook hatte jüngst die Marke von zwei Milliarden aktiven Mitgliedern geknackt. Weiteres Wachstum wird auch davon aufgehalten, das viele Menschen nicht im Internet sind. Das Online-Netzwerk will sie auch mit der Initiative Internet.org für günstige oder kostenlose Internet-Anschlüsse ins Netz holen. Facebook trifft dabei aber auf Gegenwind von Regierungen und Skepsis von Netz­betreibern. Einige betonen auch, viele Menschen lebten in Gegenden, wo es Internet gebe - sie könnten es sich nur nicht leisten. Facebook-Drohne Aquila Mark Zuckerberg und einige Techniker besprechen den Start der autonomen Drohne Aquila
Foto: Facebook
Unterdessen wurde Anfang des Jahres bekannt, dass die Google-Mutter Alphabet ihr konkurrierendes Projekt, große Drohnen zur Internet-Versorgung einzusetzen, aufgegeben hatte. Die technischen Heraus­forderungen seien zu groß. Alphabet verfolge zwar weiterhin das Ziel, eine Internet-Versorgung aus der Luft aufzubauen. Die Loon-Ballons der Firma seien dafür besser geeignet als die Drohnen, hieß es. Google hatte 2014 den Drohnen-Entwickler Titan Aerospace gekauft, den auch Facebook haben wollte.

Beim ihrem ersten Flug im Juli 2016 war die Facebook-Drohne gut ein­einhalb Stunden in niedriger Flughöhe in der Luft geblieben statt der geplanten Testdauer von 30 Minuten. Beim Landeanflug gab es dann laut einem Bericht amerikanischer Absturzermittler starke Turbulenzen - und eine falsche Entscheidung der Autopilot-Software führte dazu, dass ein mehrere Meter langer Abschnitt des Flügels brach. Sekunden später sei die Drohne mit einer Geschwindigkeit von rund 45 Kilometern pro Stunde auf dem Boden eingeschlagen. Facebook betonte damals, man habe bei dem Flug wertvolle Erfahrungen gesammelt und werde den Fehler beheben.

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