EU-WLAN-Standardisierung: Übergangsfrist gegen Engpässe
Eine einjährige Übergangsfrist soll ein Verkaufsverbot für WLAN-fähige Geräte verhindern
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Für die befürchteten Engpässe bei WLAN-fähigen Geräten wie Smartphones oder Router wegen einer neuen EU-Richtlinie zeichnet sich eine Lösung ab. Laut EU-Kommission ist eine einjährige Übergangsfrist geplant, in der nun doch teilweise der bisherige Standard für WLAN-Netze weiter gelten soll. Die EU-Richtlinie, die am 12. Juni in Kraft tritt, schrieb eine Zertifizierung nach neuen Standards vor - von denen einige aber dafür sehr spät fertiggestellt wurden oder immer noch in Arbeit sind. Die Industrie warnte deshalb schon seit dem vergangenen Jahr, dass ohne eine Übergangsfrist ab dem Sommer viele Geräte nicht mehr verkauft werden könnten.
Noch nicht alle Standards fertig
Eine einjährige Übergangsfrist soll ein Verkaufsverbot für WLAN-fähige Geräte verhindern
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Üblicherweise sorgen die Hersteller selbst dafür, dass Geräte den Standards entsprechen. In der unklaren Situation mit der Richtlinie müssten sie sich dafür an anerkannte Prüflabore wenden. Davon gibt es in Europa einerseits zu wenige, um alle Geräte schnell abzuarbeiten. Zum anderen war ohne fertige Standards auch offen, nach welchen Spezifikationen zertifiziert werden soll.
Die Standard-Organisation ETSI stellte den WLAN-Standard EN 301 893 in der Version 2.1.1 nun schneller als zuletzt geplant fertig und er soll am 8. Juni offiziell veröffentlicht werden. Der Branche zufolge fehlt noch unter anderem ein zentraler Mobilfunk-Standard, den Technik mit dem LTE-Datenfunk benötigt.
Bereits Anfang des Jahres hatte sich die Politik eingeschaltet, um ein Verkaufsverbot von WLAN-Geräten in der EU zu verhindern.