Ausland

Diese Einschränkungen gibt es beim EU-Roaming

Ganz unlimitiert ist das EU-Roaming auch in Zukunft nicht. So ist die Auslandsnutzung auf vier Monate begrenzt. Wir haben bei der Pressestelle des Europäischen Parlaments nach weiteren Einschränkungen gefragt.
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Hinweis: Die genaue Ausgestaltung der Fair-Use-Policy haben wir auf einer Ratgeberseite für Sie ausgearbeitet.

Wie berichtet hat das Europaparlament die neue Regelung für International Roaming innerhalb der Europäischen Union verabschiedet. Diese regelt unter anderem die Obergrenzen, die die Netzbetreiber untereinander für die Auslandsnutzung eines Mobilfunkanschlusses berechnen dürfen. Zudem wurde endgültig festgelegt, dass die Kunden ihren heimischen Handytarif ohne Extrakosten auch im Ausland nutzen können. Das gilt neben allen EU-Staaten auch für Island, Norwegen und Liechtenstein, nicht aber für die Schweiz.

Diese Obergrenzen, die die Netzbetreiber untereinander berechnen können, liegen bei 3,2 Cent pro Gesprächsminute und 1 Cent pro SMS. Diese Preise gelten bis auf weiteres, während für die mobile Internet-Nutzung eine Staffelung festgelegt wurde. So liegt der Höchstpreis ab 15. Juni zunächst bei 7,70 Euro pro übertragenem Gigabyte. Bis zum 1. Januar 2022 soll der Preis auf maximal 2,50 Euro pro Gigabyte sinken.

Gratis-Roaming bis zu vier Monate im Jahr

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Für Endverbraucher sind diese Konditionen irrelevant. Sie können ihren Tarif wie aus dem Inland bekannt mit ins EU-Ausland nehmen. Allerdings sieht die Verordnung auch eine Verhinderung von Missbrauch vor. Demnach lässt sich der Tarif maximal vier Monate im Jahr im Ausland einsetzen. Hält sich ein Kunde länger im Ausland auf, so könnte sein Netzbetreiber oder Provider dafür wieder zusätzliche Gebühren verlangen.

Auf diese Weise soll verhindert werden, dass etwa ein deutscher Kunde einen günstigen Smartphone-Tarif in Österreich bucht und diesen fast ausschließlich in Deutschland einsetzt, wodurch dem österreichischen Provider Kosten entstehen würden, die er nicht an den Kunden weiterreichen kann. Für die meisten Urlauber und Geschäftsreisenden sollte dieser Kompromiss akzeptabel sein. Wer aber beispielsweise dauerhaft seinen deutschen Tarif an der Algarve oder auf Teneriffa nutzen möchte, muss mit Extrakosten rechnen.

Einige Details weiter unklar

Die Pressestelle des Europäischen Parlaments widersprach auch Anfrage von teltarif.de Medienberichten über weitere Fair-use-Regelungen, die vorsehen, dass Kunden nur einen Teil des Datenvolumens ihres Tarifs im Ausland nutzen können. Netzbetreiber oder Provider, die der Ansicht sind, ihre Kosten nicht decken zu können, müssen vielmehr über den Regulierer gehen und beantragen, ggf. Extrakosten berechnen zu können. Diese werden jeweils für maximal ein Jahr genehmigt.

Unklar ist aber vor allem die Situation für verschiedene Tarifoptionen, die Anbieter weiterhin nur in ihrem Heimatland anbieten wollen. So hat die Deutsche Telekom die neue StreamOn-Option ausschließlich nur für die innerdeutsche Nutzung vorgesehen. Auch die DayFlat unlimited soll über den 15. Juni hinaus ausschließlich in Deutschland zur Verfügung stehen. Weitere Hinweise zur Mobilfunknutzung im Ausland finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.

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