Themenspezial: Verbraucher & Service Ausland

EU-Roaming: Verbraucherschützer kritisieren Netzbetreiber

Nicht immer bekommen Mobil­funk­nutzer von ihrem Anbieter auto­matisch den regu­lierten EU-Tarif geschaltet. Nutzer sollten sich vor Reise­antritt infor­mieren.
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Verbraucherschützer kritisieren drohende Mehrkosten beim Roaming Verbraucherschützer kritisieren drohende Mehrkosten beim Roaming
Montage: teltarif.de
Seit dem 15. Juni gilt die neue Roaming-Verord­nung in der Euro­päi­schen Union. Mobilfunk­kunden können ihre Tarife damit in allen EU- und EWR-Staaten weit­gehend zu den glei­chen Kondi­tionen wie im Heimat­land nutzen. Das klappt aller­dings nicht immer auto­matisch, wie Verbraucher­schützer kriti­sieren.

"Kunden mit alter­nativen Roaming­tarifen, die per Vertrag eine bestimmte Roaming­option fest­legen, müssen bei o2 aktiv wech­seln und werden nicht auto­matisch auf den regu­lierten EU-Roaming-Tarif umge­stellt", so Stefanie Siegert von der Verbraucher­zentrale Sachsen. Ledig­lich wenn man sich in einem regu­lierten Tarif befindet, werde man auto­matisch umge­stellt.

"Es lohnt sich für jeden Mobilfunk­kunden, die eigenen Tarif­details zu checken und einen Blick in den Vertrag zu werfen. Denkbar ist auch, vorsorg­lich zum regu­lierten Tarif zu wech­seln", so Stefanie Siegert. Das ist aller­dings nicht immer von Vorteil. Wer beispiels­weise neben EU-Staaten auch in die Schweiz reist, fährt mit der EU Roaming Flat von o2 güns­tiger, die - anders als der regu­lierte Tarif - auch in der Eidgenossen­schaft gilt.

Muss der regu­lierte Tarif auto­matisch akti­viert werden?

Verbraucherschützer kritisieren drohende Mehrkosten beim Roaming Verbraucherschützer kritisieren drohende Mehrkosten beim Roaming
Montage: teltarif.de
Wie die Verbrau­cher­zen­trale Sachsen weiter anmerkt, gibt es unter­schiedliche Auf­fassungen zur auto­mati­schen Umstel­lung des EU-Roaming-Tarifs. Das liege aller­dings nicht zuletzt an den teils schwam­migen Formu­lie­rungen der Verord­nung. Dennoch bleiben die Verbraucher­schützer bei ihrer Auffas­sung, dass alle Tarife auto­matisch auf den regu­lierten Tarif umzu­stellen sind.

o2 vertritt die Auffas­sung, den Kunden die Wahl über­lassen zu wollen, welche Roaming-Option genutzt werden soll. So sei es denkbar, dass sich der eine oder andere Nutzer ganz bewusst für einen bestimmten Tarif entschieden habe. Alle Kunden seien über die Regu­lie­rung infor­miert worden und können ihren Vertrag stets inner­halb eines Werk­tags - wie von der EU-Verord­nung vorge­sehen - umstellen.

Die Telefónica-Marke bietet Kunden auch an, wieder zurück zur EU Roaming Flat anstelle des regu­lierten Tarifs zu wech­seln. Dann jedoch schlage die Option mit einer zusätz­lichen monat­lichen Grund­gebühr von 4,99 Euro zu Buche. In einer weiteren Meldung haben wir bereits über unsere Erfah­rungen mit o2-SIM-Karte im EU-Roaming berichtet.

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