EU warnt Mitgliedstaaten vor Abzocke mit 5G-Frequenzen
Die EU warnt die Staaten davor, 5G-Auktionen als Melkkuh zu missbrauchen
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Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten davor
gewarnt, beim Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes finanzielle
Gesichtspunkte in den Vordergrund zu stellen. EU-Sicherheitskommissar
Julian King sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe,
bei der Vorläufer-Mobilfunkgeneration 4G sei der Preis "zur zentralen
Entscheidungsgrundlage" gemacht worden.
Diese Einstellung müsse infrage gestellt werden, stattdessen müsse die Sicherheit wieder im Mittelpunkt stehen. Es handele sich beim 5G-Netz um die "Superautobahn all unserer Daten".
16 weitere EU-Staaten planen Frequenzauktionen
Die EU warnt die Staaten davor, 5G-Auktionen als Melkkuh zu missbrauchen
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Derzeit läuft in Deutschland eine Versteigerung von 5G-Frequenzen,
auch 16 weitere EU-Staaten planen für dieses und nächstes Jahr
Frequenzversteigerungen für den superschnellen Mobilfunkstandard. Bei
der Versteigerung von 4G-Frequenzpaketen hatte der Bund 2010 und 2015
insgesamt rund 9,5 Milliarden Euro eingenommen. Es ist umstritten, ob
sich chinesische Unternehmen wie Huawei am Aufbau des 5G-Netzes
beteiligen dürfen.
Nach Kings Worten wird die EU-Kommission mit den Mitgliedstaaten bis Ende des Jahres in einem mehrstufigen Prozess einen gemeinsamen Ansatz zur Risikobewertung bei dem neuen Mobilfunknetz entwickeln. "Wir werden bis Ende des Jahres einen Instrumentenkasten sowohl für die nationale wie europäische Ebene haben, um Bedrohungen des 5G-Netzes zu verringern", sagte King.
In westlichen Industrienationen wird über einen Ausschluss des Technologiekonzern Huawei beim 5G-Ausbau diskutiert. Grundlage sind Anschuldigungen vor allem aus den USA, Huawei stehe der Regierung in Peking zu nahe und könne von Behörden des Landes zur Zusammenarbeit gezwungen werden. Huawei hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Kurz nach dem Statement von Julian King überschritt in Deutschland die aktuell laufende 5G-Auktion die Drei-Milliarden-Marke.