Mobilfunk

EASY-C treibt Entwicklung LTE-Advanced voran

Forschung für den übernächsten Mobilfunkstandard
Von Marie-Anne Winter

Das Forschungsprojekt EASY-C [Link entfernt] präsentierte heute auf dem Abschluss-Workshop in Dresden Forschungsergebnisse, die die mobile Kommunikation langfristig prägen könnten. "Dank EASY-C gilt Deutschland derzeit weltweit als Technologietreiber im Bereich Mobilfunk", unterstreicht Professor Dr.-Ing. Gerhard Fettweis, Inhaber des Vodafone Stiftungslehrstuhls Mobile Nachrichtensysteme an der Technischen Universität (TU) Dresden. "Etliche internationale Unternehmen haben sich in letzter Zeit dafür entschieden, Forschung und Entwicklung in Deutschland zu betreiben."

In dem Projekt - die Abkürzung steht für "Enablers for Ambient Services and sYstems - Part C: Wide Area Coverage" - arbeiten Forscher seit drei Jahren an Technologien für die zukünftige Mobilfunkgeneration LTE-Advanced. Zwei großflächige Versuchsinstallationen in Dresden und Berlin ermöglichen es ihnen, Innovationen unter realistischen Bedingungen zu erproben.

Von LTE zu LTE-Advanced

Mobile Kommunikationstechnik hat sich in den letzten Jahren vom schlichten Telefon zum umfassend ausgestatteten Multimedia-Terminal entwickelt. Mit den technischen Möglichkeiten steigen jedoch die Anforderungen an die mobilen Geräte und an das Übertragungsnetz. Derzeit bieten die deutschen Netzbetreiber um zusätzliche Frequenzbereiche, um ihren Kunden zukünftig höhere Datenraten anbieten zu können. Zum Jahresende werden die ersten Netzbetreiber dazu voraussichtlich neben den derzeit üblichen Mobilfunkstandards GSM und UMTS den nächsten Standard für die mobile Kommunikation einsetzen: LTE ("Long Term Evolution"). Unternehmen und Forschungsinstitute haben aber bereits eine LTE-Advanced-Initiative gestartet. Sie arbeitet derzeit an Konzepten für die mobile Kommunikation der übernächsten Generation.

"Wir wollen die spektrale Effizienz von Mobilfunksystemen maßgeblich verbessern und dadurch die Übertragung größerer Datenmengen bei sowohl geringeren Kosten als auch niedrigerem Energieverbrauch ermöglichen", fasst Fettweis zusammen. "Von zentraler Bedeutung ist ebenso der Aspekt der Fairness: Die Mobilfunkssysteme der Zukunft müssen in der Lage sein, jedem Nutzer überall jederzeit den gleichen hochqualitativen Service zu bieten."

EASY-C ist ein von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) co-finanziertes Forschungsprojekt, das von der Deutschen Telekom und Vodafone geführt und vom Lehrstuhlinhaber des Vodafone Lehrstuhls Mobile Nachrichtensysteme an der TU Dresden, Prof. Dr. Gerhard Fettweis, in Kooperation mit Prof. Dr. Dr. Holger Boche vom Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik Heinrich-Hertz-Institut (HHI) Berlin koordiniert wird. Das Projektkonsortium umfasst zwölf weitere Partner aus der Industrie: Halbleiter- und Systemhersteller, Zulieferer und sowohl Hardware als auch Software Provider sowie Regulatoren. Dazu gehören u.a. Alcatel-Lucent, Ericsson, Kathrein, Comneon, Signalion, Actix und die Bundesnetzagentur (BNetzA).

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