Ausbau

E-Plus und o2: 90 Prozent LTE-Abdeckung bis Ende 2016

Telefónica will bis 2016 eine 90-prozentige LTE-Bevölkerungsabdeckung anbieten. Zudem gibt es weitere Details zum National Roaming, das alle Mobilfunkkunden in den Netzen von E-Plus und o2 ab Mitte April im UMTS-Netz zur Verfügung haben.
Vom MWC in Barcelona berichtet

Weitere Details zum National Roaming bei Telefónica Weitere Details zum National Roaming bei Telefónica
Foto: Telefónica
Wie berichtet bieten E-Plus und o2 ab 15. April bundesweit National Roaming an. Von diesem Zeitpunkt an haben alle E-Plus-Kunden die Möglichkeit, das UMTS-Netz von o2 mitzunutzen. Umgekehrt werden alle o2-Kunden das 3G-Netz von E-Plus mitnutzen können. Damit will Telefónica vor allem die mobile Breitband-Abdeckung verbessern.

Von der Neuerung profitieren nach Unternehmensangaben alle Nutzer. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Kunden mit einem festen Vertragsverhältnis oder um Besitzer einer Prepaidkarte handelt. Ebenfalls unerheblich ist es, ob es direkte Netzbetreiber-Kunden sind oder ob eine Discounter-SIM (beispielsweise Fonic oder blau) bzw. die Karte einer Partnermarke (zum Beispiel Aldi Talk oder Lidl Mobile) eingesetzt wird.

Situation für virtuelle Netzbetreiber ungewiss

Weitere Details zum National Roaming bei Telefónica Weitere Details zum National Roaming bei Telefónica
Foto: Telefónica
Ein Fragezeichen steht noch hinter dem National Roaming für Kunden von virtuellen Netzbetreibern wie sipgate (simquadrat), das zwar die Funkmasten von E-Plus mitnutzt, aber die dahinterliegende Netztechnik selbst betreibt. So haben die simquadrat-Kunden auch bis heute nicht die Möglichkeit, das LTE-Netz von E-Plus zu verwenden, obwohl dieses für alle Kunden im Netz der Düsseldorfer Telefónica-Marke ebenfalls freigeschaltet ist.

Wie Telefónica-CEO Thorsten Dirks am Rande des Mobile World Congress (MWC) in Barcelona erläuterte, stellte das Telekommunikationsunternehmen an das National Roaming hohe Anforderungen. So wollte die Firma den Service nur einführen, wenn den Kunden dafür nicht an anderer Stelle Nachteile entstehen würden - etwa Nichterreichbarkeit in Situationen, wo es bislang diesbezüglich keine Probleme gibt.

Das Einbuchen ins UMTS-Netz der jeweils anderen Telefónica-Marke soll automatisch erfolgen, sobald im eigenen Netz ein bestimmter Feldstärke-Schwellwert unterschritten wird. Beim derzeit laufenden Test erfolgt ein Zurückbuchen ins Heimatnetz, sobald dieses empfangen wird - und sei das Signal noch so schwach.

Telefónica: "National Roaming auf GSM nicht nötig"

Eine Notwendigkeit, das National Roaming auch für GSM anzubieten, sieht Telefónica nicht. GSM spiele für die mobile Internet-Nutzung keine Rolle und für die Telefonie seien beide derzeit noch einzelnen Netze gut aufgestellt. Dabei lässt der Netzbetreiber aber unberücksichtigt, dass es in ländlichen Regionen sehr wohl Unterschiede beim Ausbau der GSM-Netze von E-Plus und o2 gibt.

Dirks wagte auch einen Ausblick auf den weiteren LTE-Netzausbau. So soll es bis 2016 eine 90-prozentige Bevölkerungsabdeckung geben. Dieser Wert gelte allerdings nur für die Outdoor-Nutzung. Für die Versorgung innerhalb geschlossener Räume muss das Netz weiter verdichtet werden. Perspektivisch soll das 4G-Netz einen ähnlichen Ausbaustand wie die heutigen GSM-Netze erhalten.

Anstelle des National Roamings sollen die LTE-Netze von E-Plus und o2 Mitte kommenden Jahres zusammengelegt werden. Dann werden beispielsweise o2-Kunden die vor allem in Städten ausgebauten LTE-1800-Netze nutzen können, die derzeit zu E-Plus gehören. Umgekehrt haben Kunden im E-Plus-Netz dank LTE 800 von o2 eine 4G-Abdeckung auch in der Fläche.

Mehr zum Thema E-Plus-Übernahme