Prüfung

Bundeskartellamt will weiter E-Plus-Übernahme durch Telefónica prüfen

Das Bundeskartellamt will die Übernahme des Mobilfunkers E-Plus durch Telefónica Deutschland prüfen und hat erneut eine entsprechende Anfrage in Brüssel eingereicht.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Das Bundeskartellamt will die Fusion von E-Plus und o2 prüfen. Das Bundeskartellamt will die Fusion von E-Plus und o2 prüfen.
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Das Bundeskartellamt will weiter die Übernahme des Mobilfunkanbieters E-Plus durch den Konkurrenten Telefónica Deutschland prüfen. Nach der Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter, den Fall besonders gründlich zu untersuchen, habe es eine erneute Anfrage aus Bonn gegeben, bestätigte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia heute auf Anfrage in Brüssel. Die EU-Wettbewerbshüter hätten nun nach ihren eigenen Arbeitsregeln bis zum 12. Februar Zeit, über das Gesuch aus Deutschland zu entscheiden. Eine Verweisung nach Bonn gilt laut Insidern als wenig wahrscheinlich.

Das Bundeskartellamt will die Fusion von E-Plus und o2 prüfen. Das Bundeskartellamt will die Fusion von E-Plus und o2 prüfen.
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Die Kommission hatte im Dezember deutliche Bedenken zu dem Milliardendeal geäußert. Die sogenannte vertiefte Prüfung in Brüssel läuft bis zum 14. Mai. Durch den geplanten Zusammenschluss in Deutschland würden Telefónica mit ihrer Kernmarke o2 und E-Plus mit zahlreichen Discountmarken von der Kundenzahl zu den Branchenriesen T-Mobile und Vodafone aufschließen.

Trotz der Bedenken der EU-Kommission scheint Telefónica die Übernahme des Konkurrenten E-Plus wie geplant voranzutreiben. Das Unternehmen veröffentlichte Ende Dezember die Einladung zu einer außerordentlichen Hauptversammlung am 11. Februar 2014 in München, bei der der Milliardendeal auf den Weg gebracht werden soll.

Im Sommer hatte die niederländische KPN angekündigt, ihre deutsche Tochterfirma E-Plus mit Sitz in Düsseldorf mehrheitlich an Telefónica Deutschland zu veräußern. Der Kaufpreis liegt bei mehr als 8 Milliarden Euro. Bei der Hauptversammlung sollen die Aktionäre unter anderem einer Kapitalerhöhung um 3,7 Milliarden Euro zustimmen, mit der ein Teil des Kaufpreises an KPN in bar bezahlt werden soll.

Auch die Monopolkommission hat bereits Bedenken geäußert: "Wir stehen der Tendenz zu mehr Konzentration auf den Mobilfunkmärkten kritisch gegenüber", sagte der Kommissionsvorsitzende Daniel Zimmer bereits vor einigen Wochen.

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