Umstellung auf DVB-T2 HD geht in die Schlussphase
Die letzten Sendeanlagen werden auf DVB-T2 HD umgerüstet
Bild: Media Broadcast
Die Umstellung beim digital-terrestrischen Antennenfernsehen von DVB-T auf DVB-T2 HD geht in die letzte Runde. In der vergangenen Woche hatten ARD und ZDF weitere Sendeanlagen in Betrieb genommen. In Mecklenburg-Vorpommern erfolgte die Umstellung an den Standorten Waren und Helpterberg, in Nordrhein-Westfalen an den Sendeanlagen Hunau (Hochsauerland), Nordhelle und Siegen-Stadt. In Schleswig-Holstein fand der Wechsel von DVB-T auf DVB-T2 HD an den Standorten Bredstedt, Heide, Brunsbüttel und der Ferieninsel Sylt statt.
Letzte Umstellungen von März bis Mai 2019
Die letzten Sendeanlagen werden auf DVB-T2 HD umgerüstet
Bild: Media Broadcast
Voraussichtlich im März 2019 beginnt der Endspurt (Phase 3b) mit der Umstellung an den bayerischen Standorten Brotjacklriegel, Hoher Bogen, Hohe Linie (bei Regensburg), Landshut, Passau und Pfarrkirchen. Im April folgt der Standort Calau in Brandenburg. Ende Mai endet die Umstellung voraussichtlich mit der Inbetriebnahme der Sendeanlagen Dannenberg, Uelzen und Visselhövede in Niedersachsen. Unklar ist noch, ob der Sender Alfeld für DVB-T2 HD am Netz bleibt. Noch nicht terminiert ist die Aufschaltung des Senders Berus/Felsberg (bei Saarlouis) im Saarland.
Ob es auch über Mai 2019 noch Ausstrahlungen im alten DVB-T-Modus in Deutschland geben wird, hängt davon ab, ob einige Privatsender noch weiter im alten Verfahren digital-terrestrisch senden werden. In Berlin, Hamburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind noch kommerzielle Lokalsender über DVB-T aktiv.
Beim Privat-TV-Bouquet freenet TV endete der Ausbau bereits am 28. November.
Ende des terrestrischen Antennenfernsehens 2030 oder früher?
Für viele Experten ist DVB-T2 HD die letzte Generation des Antennenfernsehens. Spätestens in 12 Jahren droht das Aus in Deutschland. Die UHF-Frequenznutzung der Kanäle 21 bis 48 durch das terrestrische Fernsehen ist zunächst nur bis 2030 gesichert. Es droht die Abschaltung, wenn der Mobilfunk nach den gesamten Frequenzen im UHF-Band greift (Digitale Dividende 3). Darüber soll auf den nächsten Weltfunkkonferenzen beraten werden.
Das im Testbetrieb gestartete Verfahren FeMBMS in Kombination mit dem Mobilfunk (5G Broadcasting) soll dann das terrestrische Fernsehen auch nach einem möglichen Ende von DVB-T2 HD sichern. Geschäftsmodelle sind aber zum jetzigen Zeitpunkt ebenso unklar wie die Beteiligung der Mobilfunkunternehmen.
In der Schweiz ist man schon weiter: Am 3. Juni 2019 wird die Verbreitung der SRG-Fernsehprogramme über Antenne (DVB-T) eingestellt. Einen Wechsel auf DVB-T2 HD wird es bei den Eidgenossen nicht mehr geben. Wer weiter unterwegs fernsehen will, braucht eine mobile Datenverbindung über Internet.
Das ist heute auch schon in Deutschland in vielen Regionen der Fall: Denn zahlreiche Sendeanlagen wurden nicht mehr von DVB-T auf DVB-T2 HD umgestellt. Vor allem in vielen ländlichen Abschnitten endete damit auch hierzulande schon das Zeitalter des Antennen-TVs.