Themenspecial Senioren Smartphone-Test

Doro 8040 im Test: Genau richtig für Senioren

Das schwedische Unternehmen Doro macht nicht mit bei dem üblichen Smartphone-Wettrüsten, denn deren Zielgruppe ist ganz speziell. Senioren legen auf andere Dinge wert, und wir wollen im Test herausfinden, ob das Smartphone diese erfüllt.
Von Stefan Kirchner

Auf den meisten Smartphones kommt Android als Betriebs­system zum Einsatz, was bei dem Doro 8040 nicht anders ist. Jedoch bietet die Plattform aufgrund ihrer Möglichkeiten die perfekte Grundlage, sich von der Konkurrenz abzuheben. Was das Besondere an dem Senioren-Smartphone ist, was durchdacht ist und wo es noch hapert, lesen Sie auf dieser Seite des Tests.

Software

Doro 8040

Vorinstalliert kommt das Doro 8040 mit Android 7.0 Nougat zum Kunden. Bei Updates hält sich der Hersteller etwas zurück, unser Testmuster ist noch auf dem Stand des Sicherheitspatches vom September 2017. Womöglich setzen die Entwickler bei Doro auf ein stabiles System, anstatt jeden Monat neue Patches zu verteilen. Ob und wann ein Update auf Android 8.0 Oreo folgt, konnte uns Doro bisher nicht sagen, geschweige denn welche Veränderungen und neue Funktionen für die spezielle Doro-Oberfläche kommen werden. Wenn, dann hat dieser Punkt ohnehin Bedeutung für die Familien­mitglieder, die sich um die Wartung des Gerätes kümmern. Doro 8040 Test Die Oberfläche des Doro 8040 zeichnet sich durch besonders große Schaltflächen aus
Foto: teltarif.de
Genau darin liegt auch die Stärke von Doro: Eine auf die Bedürfnisse älterer Menschen angepasste Oberfläche. Sie zeichnet sich durch eine stark vereinfachte Bedienung aus, die mit sehr großen Symbolen und einfachen Erklärungs­texten versucht, an die Hand zu nehmen. Nahezu jede wichtige Funktion wird in Form eines ausführlichen Tutorials erklärt, sodass die Test­person nach kurzer Zeit diese auch nutzen konnte. Dabei wird immer wieder Neues entdeckt an Funktionen, was vorher nicht von Interesse war. Die Entwickler bei Doro scheinen also genau den richtigen Nerv getroffen zu haben. Doro 8040 Test Eher sehr selten kommt die klassische Android-Oberfläche zum Vorschein
Foto: teltarif.de
Kleines Beispiel: Zum Verschicken einer Nachricht muss der Anwender auf dem Homescreen die Taste "Senden" drücken, markiert mit einem kleinen Papier­flieger. Nun wird der Anwender Schritt für Schritt durch die möglichen Optionen geleitet, was er machen will, an welchen Kontakt die Nachricht gehen soll, über welchen Dienst (SMS, WhatsApp oder eine andere installierte Messenger-App) und das Ganze mit großen Bildsymbolen.

Dieses Konzept zieht sich durch alle wichtigen Funktionen hinweg durch, einschließlich dem Hinzufügen von Apps auf den Homescreen, das Anlegen von Kontakten oder dem Anrufen eines Kontaktes. Jedoch bemängelte die Testperson, dass die Auto­vervoll­ständigung des Geschriebenen nicht immer logisch erscheint, beziehungs­weise die Wort­vorschläge als solches bei der ersten Benutzung gar nicht erkennbar waren. Wenig sinnvoll erschien der Testperson das Verhalten, dass die Vorschläge genau über dem Textfeld auftauchen und so das bisher Geschriebene verdecken - was nachvollziehbar störend ist. Außerdem wird bemängelt, dass manche Texte in der Oberfläche noch auf Englisch angezeigt werden, obwohl Deutsch als System­sprache eingestellt ist. Hier kann nur ein Update Abhilfe bringen. Löblich wiederum ist, dass die Wort­vorhersage mit grün hinterlegten Buchstaben auf der Tastatur das mögliche nächste Wort andeutet. Eventuell wäre eine Einführung in diese Funktion und eine deutlichere Kenn­zeichnung der möglichen nächsten Buchstaben sinnvoller. Doro 8040 Test Schon bei der Einrichtung zeigen sich die Besonderheiten des Doro 8040
Foto: teltarif.de
Worin sich die Doro-Geräte ganz besonders vom Rest des Marktes unterscheiden, ist der MyDoroManager [Link entfernt] , worüber sich über einen Internet-Browser diverse grundlegende Sachen wie Hintergrund­bilder, Klingeltöne oder Kontakte verwalten lassen. Wenn das nicht ausreicht, kann mittels TeamViewer auf das Smartphone direkt zugregriffen und bestimmte Funktionen aus der Ferne anschaulich gezeigt werden. Natürlich macht sich dies besser, wenn dabei auch telefoniert wird, vorzugs­weise über ein Festnetz­telefon. Zusätzlich können Daten gesichert werden, wie beispiels­weise aufgenommene Fotos. Doro 8040 Test Wenn der Doro-Nutzer mal nicht weiter weiß: Per TeamViewer kann die Familie aushelfen
Foto: teltarif.de
Zum Lieferumfang des Doro 8040 gehört eine kleine Dockingstation, in welche das spezielle Android-Smartphone quer hineingelegt wird. Ist das Netzteil mit dem microUSB-Anschluss an der Docking­station angeschlossen, wechselt das Doro 8040 in eine spezielle Oberfläche. Hier können Telefonate geführt werden, Fotoalben als Diashow abgespielt werden, Musik gehört, der Wecker verwendet oder einfach grund­legende Dinge eingestellt werden. Zu beachten ist allerdings bei dieser Art der Verwendung, dass ständiges Aufladen wenig genutzter Akkus nicht allzu ratsam ist und die Lebens­dauer des verbauten Akkus spürbar verringern kann. Doro 8040 Test Die Dockingstation des Doro 8040 hat auch ihre praktischen Seiten
Foto: teltarif.de

Leistung

Smartphones, die nicht viel kosten, besitzen meistens einen Prozessor von Mediatek. Im Doro 8040 ist dies ein Mediatek MT6738, dessen vier Kerne mit bis zu 1,5 GHz getaktet sind. Rein von der Leistung her gesehen, kann sich das Gerät einigermaßen passabel im unteren Drittel der Benchmarkliste halten. So kommt im Single-Core-Test von Geekbench ein Wert von 654 Punkten heraus und im Multi-Core-Test 1763 Punkte. Was sich sehr langsam anhört, ist es im Alltag zum Glück nicht. Die Bedienung war jederzeit angenehm flüssig und ohne nennen­swerte Wartezeiten verbunden, was die Testperson als sehr angenehm empfand.

Auch die gerade mal 2 GB an verbautem Arbeits­speicher sind für die Zielgruppe ausreichend, die ein funktionierendes Smartphone für den Kontakt zur Familie haben will. Wie bereits erwähnt: Mit der Geschwindigkeit ist die Testperson sehr zufrieden gewesen, was angesichts der stark angepassten Oberfläche mit besonderen Funktionen beachtlich ist.

Für die grafischen Dinge ist eine ARM Mali T860 MP2 zuständig, die im 3DMark-Testlauf auf erwartungs­gemäß niedrige 6633 Punkte kommt. Vereinfacht gesagt, eignet sich der verbaute Grafikchip trotz noch halbwegs aktueller Chip-Architektur eher für Gelegenheits­spielchen und nicht für ausgedehnte Schlachten in topaktuellen Spielen. Vor allem der 2 GB fassende RAM ist ein stark limitierender Faktor in dieser Beziehung - was der Testperson aber nichts ausmachte. Ihre bekannten Spiele liefen problemlos und darauf kommt es letzten Endes ja auch an.

Lesen Sie auf der letzten Seite, in welcher Disziplin das Doro 8040 geradezu versagt.

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