Zahlen

Disney+: Fast 29 Mio. Kunden in weniger als 3 Monaten

Fast 29 Millionen Kunden in weniger als drei Monaten: Disneys neuer Strea­ming-Dienst legt ein beacht­liches Wachs­tums­tempo vor. Der Start habe die "höchsten Erwar­tungen über­troffen", sagt Konzern­chef Iger.
Von dpa /

Der Deutschland-Start von Disney Plus rückt näher Der Deutschland-Start von Disney Plus rückt näher
Bild: The Walt Disney Company Limited, Screenshot: teltarif.de
Disney hat mit seinem neuen Online-Video­dienst einen Turbostart hinge­legt. Der erst seit kurzem verfüg­bare Strea­ming-Service Disney+ hatte zu Wochen­beginn bereits 28,6 Millionen Kunden, wie der Unter­haltungs­riese am Dienstag nach US-Börsen­schluss mitteilte. Das Wachstum habe "sogar unsere höchsten Erwar­tungen über­troffen", sagte Konzern­chef Bob Iger in einer Konfe­renz­schalte nach der Präsen­tation der jüngsten Geschäfts­bilanz.

Disney+ hatte in den USA am 12. November Premiere gefeiert (mit tech­nischen Problemen) und ist bislang nur in fünf Ländern zu empfangen. In Deutsch­land soll der neue Service am 24. März an den Start gehen. Mit dem Angebot will der Holly­wood-Gigant Walt Disney dem Strea­ming-Markt­führer Netflix Druck machen, der der klas­sischen Kabel-TV- und Enter­tain­ment-Indus­trie in den vergan­genen Jahre sehr viele Kunden abge­jagt hatte. Der Deutschland-Start von Disney Plus rückt näher Der Deutschland-Start von Disney Plus rückt näher
Bild: The Walt Disney Company Limited, Screenshot: teltarif.de

Mehrere Gründe für den Erfolg Disneys

Dass der Auftakt von Disney+ so erfolg­reich verlief, liegt an beliebten Produk­tionen wie der "Star Wars"-Serie "The Manda­lorian", aber auch daran, dass der Strea­ming­dienst das Angebot von Netflix preis­lich bislang erheb­lich unter­bietet. In Deutsch­land soll Disney+ monat­lich 6,99 Euro kosten oder 69,99 Euro im Jahr. Auch andere finanz­starke Konzerne wie der iPhone-Hersteller Apple greifen neuer­dings mit güns­tigeren Ange­boten im Strea­ming-Markt an.

Dass der neue Geschäfts­zweig bei Disney dermaßen boomt, hat aller­dings seinen Preis. So sorgten die hohen Kosten für den Ausbau des Strea­ming-Geschäfts im jüngsten Quartal für einen Gewinn­einbruch. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel das Netto­ergebnis aus dem fort­geführten Geschäft vergli­chen mit dem Vorjah­reswert um 23 Prozent auf 2,1 Milli­arden Dollar (1,9 Mrd Euro), wie der Konzern mitteilte. Der Umsatz stieg indes um gut ein Drittel auf 20,9 Milli­arden Dollar.

Zum Vergleich: Netflix gewann im jüngsten Quartal welt­weit 8,8 Millionen neue Kunden hinzu. Ende 2019 brachte es das Unter­nehmen auf gut 167 Millionen bezahlte Mitglied­schaften. Davon ist Disney zwar noch weit entfernt, doch Netflix ist auch schon seit über zehn Jahren im Geschäft und in über 190 Ländern welt­weit vertreten. Anders als Disney brauchte der Strea­ming-Pionier Jahre, um 28 Millionen Kunden zu errei­chen. Die Konkur­renz hat es nun leichter, da das Fern­sehen im Internet inzwi­schen bei vielen Menschen zum Alltag gehört.

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