Digitalradio

TEL Berlin: Mehr DAB+-Programme für die Hauptstadt

Nach Leipzig und Freiberg in Sachsen könnte es bald auch in Berlin einen kleineren DAB+-Multiplex nach dem Small Scale-Verfahren (Open Digitalradio) geben. Das Unternehmen TEL Berlin zeigt Interesse an einem solchen Projekt und sucht hierfür Partner.
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Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de
Nach Leipzig und Freiberg in Sachsen könnte es bald auch in Berlin einen kleineren DAB+-Multiplex nach dem Small Scale-Verfahren (Open Digitalradio) geben. Das Unternehmen TEL Berlin [Link entfernt] hat jetzt bezüglich eines solchen Projekts eine Anfrage bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) gestellt. Geschäftsführer Timm Zeiss sieht großes Potenzial für einen solchen Multiplex, wie er im Gespräch mit teltarif.de verrät.

Sender besitzt bereits Standortgenehmigung

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Vorteil: TEL Berlin verfügt gegenwärtig in Berlin bereits über einen exponierten Standort zur Verbreitung von analogem (UKW) und digitalem Rundfunk (DAB+). Die Infrastruktur befindet sich auf dem 128 Meter hohen "Treptower" im Stadtteil Alt-Treptow. Was die elektromagnetische Umweltverträglichkeit angeht, könnte hier eine Sendeanlage mit einer Strahlungsleistung von bis zu 2 kW in Betrieb gehen, so Zeiss.

Mit gleicher Leistung betreibt das Unternehmen Divicon Media derzeit auch seinen Small Scale-Multiplex in Leipzig. Hier hatte die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und Medien (SLM) kein Problem, den gesamten Multiplex mit Programmangeboten zu befüllen. Das dürfte in der Hauptstadt nicht anders sein. Zeiss denkt an nicht-kommerzielle Projekte und Webradios wie BLN.FM, die das digital-terrestrische Radio-Angebot in Berlin bereichern könnten. Auch bestehende Privatradios wie Flux FM oder Jazzradio, die sich derzeit noch keine DAB+-Verbreitung leisten wollen oder können, würden von einem solchen Mux profitieren. Die monatlichen DAB+-Verbreitungskosten bei Small Scale liegen für einen Radioveranstalter bei im Schnitt 200 Euro, je nach Datenrate und Fehlerschutz. Eine Ausstrahlung bei einem großen, kommerziellen Anbieter kostet dagegen durchschnittlich 1000 Euro in einer Großstadt.

Media Broadcast hat bislang Monopol in Berlin

Offen ist jetzt allerdings, ob die mabb an solch einem Projekt überhaupt Interesse hat. Bisher besitzt das Unternehmen "Media Broadcast" ein Monopol für DAB+-Ausstrahlungen in Berlin und betreibt zwei Multiplexe als Plattform. Der länderübergreifende Mux für Berlin und Brandenburg (Kanal 12D) und der regionale für Berlin (Kanal 7B) sind derzeit ausgebucht.

Timm Zeiss sucht in jedem Fall zur finanziellen Absicherung seines Small-Scale-Projekts auch noch Partner.

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