Bayern, Rheinland-Pfalz

DAB+-Ausbau im gesamten Süden

In Bayern, Baden-Würt­temberg und Rhein­land-Pfalz wird das Digi­talradio DAB+ ausge­baut. Es gibt neue Programme und Stand­orte.
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Schwany Media will das Programm "Hoamatwelle" auf DAB+ starten Schwany Media will das Programm "Hoamatwelle" auf DAB+ starten
Screenshot: Michael Fuhr
Der Süden ist beim terres­trischen Digi­talradio führend. Um diese Stel­lung zu unter­malen, ist ein weiterer Programm- und Netz­ausbau geplant.

BR nimmt neue Sende­anlagen in Betrieb

Schwany Media will das Programm "Hoamatwelle" auf DAB+ starten Schwany Media will das Programm "Hoamatwelle" auf DAB+ starten
Screenshot: Michael Fuhr
Der Baye­rische Rund­funk (BR) nimmt im Dezember vier weitere DAB+ Sender­stand­orte in Betrieb. Damit verbes­sert der BR den DAB+-Empfang der landes­weiten und regio­nalen DAB+ Programme in verschie­denen baye­rischen Gemeinden.

In Dettel­bach, Kulm­bach und Kelheim star­tete das bayern­weit empfang­bare DAB+-Angebot am 13. Dezember auf Kanal 11D. Voraus­sicht­lich am 20. Dezember geht auch der Sender Weißen­burg in Betrieb. Zusätz­lich werden auch die Regio­nalan­gebote empfangbar sein: in Dettel­bach auf Kanal 10A, in Kulm­bach auf Kanal 10B und in Weißen­burg auf Kanal 8C. Die Aufschal­tung des Regio­nalka­nals in Kelheim folgt zu einem späteren Zeit­punkt.

Zwei neue Programme für Ingol­stadt und Umge­bung

Der Medi­enrat der Baye­rischen Landes­zentrale für neue Medien (BLM) hat in seiner Sitzung am 13. Dezember zwei neue DAB+-Ange­bote im regio­nalen DAB+-Versor­gungs­gebiet Ingol­stadt geneh­migt und entspre­chende digi­tale Über­tragungs­kapa­zitäten für jeweils zehn Jahre zuge­wiesen: Die "Hoamat­welle" der Anbie­terin Schwany Media, der bereits 14 Webstreams verbreitet, soll für einen uniquen Musikmix aus größ­tenteils Blas- und Volks­musik, sowie volks­tümli­cher Musik und Schla­gern stehen. Programm­lich sind eine mode­rierte Morgen­sendung, Live-Talks sowie redak­tionelle Themen aus der Region geplant.

Die "Radio IN Oldie­welle" der Anbie­terge­mein­schaft Funk­haus Ingol­stadt GmbH &Co. KG will der Ziel­gruppe ab 50 Jahren ein oldie-orien­tiertes Musik­format mit inter­natio­nalen und deut­schen Pop- und Schla­gerti­teln bieten. Im Wort­programm soll dialektgefärbten Mode­rationen und regio­nalen Infor­mationen eine hohe Rele­vanz zukommen.

Auf die Ausschrei­bung der Landes­zentrale für zwei DAB-Kapa­zitäten im regio­nalen DAB+-Versor­gungs­gebiet Ingol­stadt hatte sich darüber hinaus noch die Amper­welle GmbH mit dem Programm "TOP FM" beworben, das leer ausging. Der Medi­enrat gab "Hoamat­welle" und "Radio IN Oldie­welle" den Vorrang, weil es beide Programm­ange­bote so noch nicht in Ingol­stadt gibt. Gerade aufgrund ihrer beson­deren Musik­ausrich­tungen und der örtli­chen Bezüge im Wort­programm stellten sie in Bezug auf die Viel­falt der Programme eine Berei­cherung dar, so das Gremium zur seiner Auswahl­entschei­dung.

Ausbau beim SWR und Small Scale in Baden-Würt­temberg

Auch der Südwest­rund­funk (SWR) baut DAB+ aus und hat für das rhein­land-pfäl­zische DAB+-Ensemble den Sender­standort Diez/Lahn in Betrieb genommen. Damit verbes­sert sich die DAB+ Versor­gung in Rhein­land-Pfalz im Raum Diez/Limburg an der Lahn (Hessen) sowie entlang des Lahn- und unteren Aartals im Frequenz­block 11A.

Eben­falls erfolgt ist die Inbe­trieb­nahme eines neuen Senders samt Leis­tungs­erhö­hung am Sender­standort Haardt­kopf. Damit verbes­sert sich die DAB+ Versor­gung in Rhein­land-Pfalz im Huns­rück in den Land­kreisen Birken­feld, Bern­kastel-Witt­lich, Cochem-Zell, Rhein-Huns­rück-Kreis und Trier-Saar­burg im Frequenz­block 11A.

Förder­mittel für DAB+ gibt es von der Landes­anstalt für Kommu­nika­tion (LfK) in Baden-Würt­temberg. Der Haus­halt 2020 habe ein Volumen von knapp 11,5 Millionen Euro und liege damit aller­dings etwas unter dem Vorjah­resni­veau. Mit 5,7 Millionen Euro fließe fast die Hälfte des Haus­haltes in die Förde­rung von Infra­struktur, Nicht­kommer­ziellen Radios, Medi­enkom­petenz­projekten sowie Aus- und Fort­bildungs­möglich­keiten für die baden-würt­tember­gischen Veran­stalter.

"Die Entschei­dung des Medi­enrates ist ein klares Bekenntnis zu einer starken, viel­fältigen, digi­talen Medi­enland­schaft in Baden-Würt­temberg", freut sich Dr. Wolf­gang Epp, Vorsit­zender des Medi­enrates der LFK. "Digi­tale Verbrei­tungs­wege wie DAB+ sind für unsere Veran­stalter essen­tiell und es ist dem Medi­enrat ein wich­tiges Anliegen, dass noch mehr Bürge­rinnen und Bürger in Baden-Würt­temberg die Viel­falt der bei uns lizen­zierten Veran­stalter auf diesem Weg empfangen können."

Neben dem weiteren Ausbau des digi­talen Hörfunk-Sender­netzes soll auch der Umstieg von Lokal­radios und nicht­kommer­ziellen Veran­stal­tern im Rahmen eines soge­nannten "Small-Scale Projektes", bei dem mit einer kleinen Sende­anlage ein lokal eng umgrenztes Gebiet versorgt wird, erprobt werden. Laut früheren Angaben ist dieses in Tübingen geplant.

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