Bahn will Glasfaserkabel entlang der Gleise ausbauen
Entlang den Strecken der Deutschen Bahn liegen seit altersher Telekommunikationsleitungen, längst auch Glasfaser. Sie sollen künftig verstärkt für allgemeine Internetanbindungen genutzt werden.
Foto: Picture Alliance / dpa
Bevor ein Zug fahren darf, muss erst einmal kommuniziert werden, dass er kommt und das Gleis auch frei ist. Ergo verlegte die Deutsche Bahn schon zu Anfang Leitungen („Telegrafenmasten“), um sich entlang ihrer Strecken auszutauschen zu können. Heute sind das längst Glasfasern. Glasfaser liefert viel Kapazität. Was läge näher, als darüber auch Telefon und Internet zu transportieren?
Die Geschichte ist nicht neu. Bei der Gründung des Festnetzanbieters Arcor war die DBKom (Deutsche Bahn Kommunikation) mit dabei. Arcor wurde später an Vodafone verkauft. Lange überlegte man in der britischen Konzernzentrale, das Festnetz wieder zu verkaufen. Heute ist Vodafone froh, hier ein "eigenes Netz" zu haben. Weil man nie genug Netz haben kann, hat Vodafone übrigens auch Unitymedia gekauft.
Schon länger plant die Deutsche Bahn weitere Schritte zum Ausbau der Glasfaserleitungen entlang ihres Streckennetzes. Als erwünschter Nebeneffekt soll das auch die Internetversorgung auf dem Land verbessern.
Neu: broaDBand
In Kürze werde dazu die Tochtergesellschaft „broaDBand GmbH“ gegründet, bestätigte eine Bahn- Sprecherin am Freitag. Zugleich liegt dem Konzern demnach ein Angebot des Privatunternehmens OneFiber vor, das Glasfasernetz auszubauen.
Nach Informationen des Handelsblatts will OneFiber in den den nächsten Jahren in Kabelschächten entlang der Gleise 28 000 Kilometer Glasfaser verlegen und an jedem Bahnhof Zugangspunkte errichten. „Detaillierte Planungen, auf deren Basis die technische Umsetzung oder auch die wirtschaftliche Realisierbarkeit des Projekts geprüft werden können, sind dort allerdings nicht enthalten“, erläuterte die Bahnsprecherin das Angebot.
Entlang den Strecken der Deutschen Bahn liegen seit altersher Telekommunikationsleitungen, längst auch Glasfaser. Sie sollen künftig verstärkt für allgemeine Internetanbindungen genutzt werden.
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OneFiber-Geschäftsführer Klaus Kremper kündigte an, Details zu
liefern, sobald die Bahn in konkrete Verhandlungen einsteige. „Das
Marktinteresse ist enorm, die Wirtschaftlichkeit ist definitiv
gegeben“, teilte Kremper der dpa mit.
Die Bahn verwies darauf, dass sie bereits 18 500 Kilometer Glasfaser entlang der Strecken unterhalte. Ein Teil davon werde nicht für den Bahnbetrieb gebraucht und könne Dritten zugänglich gemacht werden - und so helfen, den Mobilfunk entlang der Strecken zu verbessern und schnelles Internet aufs Land zu bringen. Mit den Einnahmen könne das Glasfasernetz im verbleibenden Schienennetzes ausgebaut werden.