Rennstrecke Zukunft

Telekom und DEKRA probieren 5G aus

Auf der Rennstrecke Lausitzring, die seit 2017 der Prüforganisation DEKRA gehört, wird gemeinsam mit der Deutschen Telekom der Mobilfunkstandard 5G fürs vernetzte Fahren praktisch erprobt.
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Die Rennstrecke Lausitzring gehört der Prüforganisation DEKRA. Ein ideales Testgelände für vernetztes Fahren. Die Rennstrecke Lausitzring gehört der Prüforganisation DEKRA. Ein ideales Testgelände für vernetztes Fahren.
Foto/Logos: Dekra/Telekom, Montage: teltarif.de
Dass der künftige Mobilfunk-Standard 5G beim vernetzten Fahren eingesetzt werden soll, hat sich inzwischen herumgesprochen. Was wäre dabei naheliegender als die Technologie auf einer Automobilrennstrecke auszuprobieren? Der Vorteil: Man kann sicherstellen, dass nur "vernetzte" Fahrzeuge unterwegs sind und somit "Störungen" durch noch nicht vernetzte Fahrzeuge oder Unbeteiligte im Versuchsbetrieb vermeiden.

Testring in der Lausitz

Die Rennstrecke Lausitzring gehört der Prüforganisation DEKRA. Ein ideales Testgelände für vernetztes Fahren. Die Rennstrecke Lausitzring gehört der Prüforganisation DEKRA. Ein ideales Testgelände für vernetztes Fahren.
Foto/Logos: Dekra/Telekom, Montage: teltarif.de
In der Lausitz (115 km südöstlich von Berlin im Bundesland Brandenburg) liegt die gleichnamige Rennstrecke "Lausitzring", die Europas größtes unabhängiges Testfeld für vernetztes Fahren ist, sie gehört seit 2017 der Prüforganisation DEKRA. In wenigen Jahren werden nicht nur Autos, sondern auch Verkehrsampeln oder Straßenlampen ihre Daten über den Kommunikationsstandard 5G austauschen. Die künftigen Systeme sollen "sicher" sein. Um das zu erproben, sind DEKRA und die Deutsche Telekom gemeinsam dabei, die Test- und Rennstrecke Lausitzring als 5G-Testfeld für intelligente Mobilität um- und auszubauen.

Die Vorstellungen der Planer: Vernetzte Autos und autonome Fahrzeuge sollen in Echtzeit miteinander kommunizieren können. Die Fahrzeuge sollen mit Gebäuden, der Straßen-Infrastruktur oder auch mit Fahrradfahrern und Fußgängern Kontakt halten. Die Navigations-Infos der Zukunft werden auf Zentimeter genau sein.

Der Fahrer kann neben neuartigen Assistenzsystemen dann auch Infotainment (Unterhaltung) und andere Dienste im Auto nutzen. Die Basis bilden neue Lösungen für Konnektivität in Fahrzeugen.

Treffpunkt für Spezialisten

Am Lausitzring arbeiten verschiedene Experten zusammen. Das bildet ein ideales Umfeld für Automobilhersteller und -zulieferer aber auch für Hersteller von Kommunikationskomponenten, denn sie können die "intelligente Mobilität der Zukunft" schon heute unter realen Bedingungen testen. Mit den Testergebnissen sollen (neue) Technologien und Dienste weiter entwickelt werden.

Die Deutsche Telekom wird die modernste 4G- und 5G-Infrastruktur für die Teststrecke bereit stellen. Dazu kommen neue Technologien wie "Edge Computing", bei dem cloudbasierte Rechenleistung für die Kommunikation in "Echtzeit" in unmittelbarer Nähe des Anwenders aufgebaut wird, um die Pingzeiten minimal zu halten. Mit "Precise Positioning" wird die zentimetergenaue Lokalisierung der Fahrzeuge möglich. C-V2X (Kommunikation von und zwischen vielen Fahrzeugen) ist der künftige Telekommunikationsstandard für die Kommunikation zwischen Autos, Netz- und der Straßeninfrastruktur.

Wolfgang Linsenmaier, Chef der DEKRA Automobil GmbH ist stolz auf sein DEKRA Technology Center "das größte hersteller-unabhängige Prüf- und Testzentrum in Europa für die Mobilität von morgen. Automatisierung und Vernetzung stehen dabei im Mittelpunkt. Wir freuen uns sehr, die Deutsche Telekom als strategischen Partner an Bord zu haben. Wir sind überzeugt, dass beide Seiten und vor allem die Verkehrssicherheit insgesamt davon profitieren."

Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden der Telekom weiß, dass „Mobilität in unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle spielt." Das gelte für die Anforderungen seitens der Automobilbranche zum autonomen Fahren wie auch der intelligenten Verkehrssteuerung im Rahmen von Smart City Projekten."

Mit rund 545 Hektar Fläche ist das DEKRA Center am Lausitzring das größte unabhängige Testgebiet für vernetztes und automatisiertes Fahren in Europa. Die Straßen entsprechen Innenstädten, Landstraßen und Autobahnen. Spezielle Asphaltzonen sind zum Test von autonomen Parken vorhanden. Im Inneren wurde eine simulierte "Geisterstadt" aufgebaut.

Auf der neuen Testanlage kann die Industrie künftig sowohl vernetzte Funktionen als auch die Systeme dahinter testen. So kann das vernetzte Gesamtsystem bis hin zur Kommunikation mit den Servern der Fahrzeug-Hersteller geprüft werden.

Wer ist DEKRA ?

1925 wurde in Berlin der "Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V." (DEKRA) gegründet. Heute ist DEKRA eine große Expertenorganisation, mit einem Umsatz von mehr als 3,1 Milliarden Euro und 44 000 Mitarbeitern in über 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. DEKRA macht nicht nur die klassischen Fahrzeugprüfungen (im Volksmund "TÜV" genannt, nicht zu verwechseln mit dem Technischen Überwachungsverein TÜV e.V., der zur DEKRA im Wettbewerb steht) und Gutachten zur Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung. DEKRA prüft und zertifiziert Produkte und Systemen bis hin zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit.

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