Datenroaming-Kostenfalle: Das sagen die Netzbetreiber
Das sagen die deutschen Netzbetreiber zur Datenroaming-Sperre für Drittstaaten
Fotos: Henrik Andersen - fotolia.com/teltarif.de, Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Wie berichtet bieten in Österreich zwei der drei Mobilfunk-Netzbetreiber sowie einige Discounter die Möglichkeit, eine Datenroaming-Sperre für Drittstaaten einzurichten. Sprich: Die mobile Internet-Nutzung ist über Österreich hinaus weiterhin in allen Ländern möglich, in denen der regulierte EU-Tarif greift. Außerhalb dieser Region ist die Nutzung von Datendiensten hingegen gesperrt.
Wir haben bei der Deutschen Telekom, bei Vodafone und bei Telefónica nachgefragt, ob die deutschen Netzbetreiber ihren Kunden einen vergleichbaren Service anbieten, um Kostenfallen zu vermeiden. Schließlich kann schon der Aufenthalt im Grenzgebiet zur Schweiz Roaminggebühren nach sich ziehen, da die Eidgenossenschaft nur in wenigen Tarifen mit den EU- und EWR-Staaten gleichgestellt wird.
Telekom verweist auf Travel & Surf
Das sagen die deutschen Netzbetreiber zur Datenroaming-Sperre für Drittstaaten
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Die Telekom-Pressestelle verwies auf die Travel-&-Surf-Lösung, mit der sich nicht nur Datenoptionen buchen lassen. Vielmehr fungiert das Feature auch als Kostenschutzschild. Wer abseits der Ländergruppe 1, in der die Roam-like-at-home-Regelung gilt, ins Internet geht, wird automatisch auf die Landingpage pass.telekom.de geleitet. Hier kann das gewünschte Datenpaket gebucht werden.
Wer keine Option wählt, hat abseits von WLAN-Hotspots keinen Internet-Zugang zur Verfügung. Selbst wenn anstelle eines Travel-&-Surf-Passes der Standard-Roamingtarif genutzt werden soll, muss dieser aktiv über die Landingpage aktiviert werden, um auf den mobilen Internet-Zugang zuzugreifen.
Vodafone: Datenroaming-Sperre gilt weltweit
Vodafone bietet keine gezielte Möglichkeit an, um den mobilen Internet-Zugang gezielt außerhalb der EU- und EWR-Staaten sperren zu lassen. Als Alternative lasse sich das Daten-Roaming jederzeit komplett sperren. Genauso könne die Sperre jederzeit wieder aufgehoben werden. Nicht zuletzt würde der Netzbetreiber die Kunden bei einem Aufenthalt außerhalb der EU transparent über die Kosten für die Mobilfunk-Nutzung informieren.
Zudem werde der Internet-Zugang automatisch blockiert, wenn Kosten in Höhe von 59,50 Euro aufgelaufen sind. Kunden, die weiterhin auf die mobilen Datendienste zugreifen möchten, müssen die Sperre bewusst durch Senden einer SMS aufheben. Selbst für diesen Fall soll aber sichergestellt werden, dass keine "Schock-Rechnungen" auf den Nutzer zukommen.
o2-Kunden müssen Datenpaket aktiv buchen
Auch bei Telefónica gibt es keine Möglichkeit, das Datenroaming auf die EU- und EWR-Staaten zu beschränken. Wer den mobilen Internet-Zugang für das Ausland sperren lässt, kann demnach auch im Geltungsbereich des regulierten EU-Tarifs nicht mehr auf den Internet-Zugang zugreifen. Ähnlich wie bei der Telekom müssen o2-Kunden sich aber aktiv für ein Datenpaket entscheiden, wenn sie in den Weltzonen 3 und 4 auf das Internet zugreifen wollen.
Im Reiseland angekommen erhält der Kunde eine SMS mit dem Hinweis, dass Data Pack World mit 50 MB für 4,99 Euro aktiviert werden kann. Antwortet der Nutzer auf die SMS mit dem Text WORLD, so stehen die 50 MB für einen Zeitraum von maximal 24 Stunden zur Verfügung. Mit Verbrauch der 50 MB, spätestens aber nach 24 Stunden wird die Internetverbindung automatisch beendet. Um weiter online zu bleiben, muss das Paket erneut gebucht werden. Wenig kundenfreundlich: Der Versand der SMS, mit der sich die Option aktivieren lässt, kostet je nach Reiseland nochmals bis zu 59 Cent.
Weitere Tipps und Hinweise zur Mobilfunk-Nutzung im Ausland finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.