Digitalradio

Großes Interesse an DAB+ in Schleswig-Holstein

Zahl­reiche Programm­veran­stalter und Netz­betreiber haben sich auf ausge­schrie­bene DAB+-Kapa­zitäten in Schleswig-Holstein beworben. Das Privat­radio R.SH bekommt wohl den landes­weiten Sende­platz.
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Dirk Schrödter (Staatskanzlei Schleswig-Holstein), Joachim Knuth (NDR ) und Prof. Dr. Wolfgang Bauchrowitz (MA HSH) bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Vereinbarung Dirk Schrödter (Staatskanzlei Schleswig-Holstein), Joachim Knuth (NDR ) und Prof. Dr. Wolfgang Bauchrowitz (MA HSH) bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Vereinbarung
Foto: MA HSH
Die Ausschrei­bung von Über­tragungs­kapa­zitäten für einen auf drei Jahre ange­legten DAB+-Modell­versuch in Schleswig-Holstein ist auf großes Inter­esse bei Platt­form­betrei­bern und Programm­veran­stal­tern gestoßen, wie die Medi­enan­stalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH [Link entfernt] ) mitteilt. Ende Mai 2019 hatten die Medi­enwächter Über­tragungs­kapa­zitäten für den Betrieb von DAB+ Programm­platt­formen in den Regionen Kiel und Umland, Lübeck und Umland sowie Sylt und das angren­zende Fest­land ausge­schrieben. Anträge auf Zuwei­sung der Kapa­zitäten für den Betrieb der Programm­platt­formen haben drei Unter­nehmen gestellt, die alle zugleich auch Rund­funk­sender­netz­betreiber sind: die Divicon Media Holding GmbH, die Media Broad­cast GmbH und die Uplink Network GmbH. Darüber hinaus sollen sich zahl­reiche inter­essierte Programm­anbieter bei der MA HSH gemeldet haben.

R.SH bekommt wohl landes­weiten Sende­platz beim NDR

Dirk Schrödter (Staatskanzlei Schleswig-Holstein), Joachim Knuth (NDR ) und Prof. Dr. Wolfgang Bauchrowitz (MA HSH) bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Vereinbarung Dirk Schrödter (Staatskanzlei Schleswig-Holstein), Joachim Knuth (NDR ) und Prof. Dr. Wolfgang Bauchrowitz (MA HSH) bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Vereinbarung
Foto: MA HSH
Die MA HSH hatte zudem eine weitere Über­tragungs­kapa­zität im Umfang eines Programm­daten­stroms in den Multi­plexen des Nord­deut­schen Rund­funks (NDR) in Schleswig-Holstein ausge­schrieben. Hierfür hat die Regio­cast GmbH und Co. KG einen Antrag auf Zuwei­sung für ihr landes­weites Programm R.SH gestellt. Damit dürfte klar sein, dass der belieb­teste Privat­sender bald auch landes­weit digital-terres­trisch zu hören sein wird. R.SH sendet aktuell im Hamburger Privat­radio-Mux und erreicht hier­über bereits den Süden Schleswig-Holsteins.

Mit dem Modell­versuch soll insge­samt die Programm­viel­falt über DAB+ sowohl regional als auch landes­weit erhöht und ein Beitrag zur Akzep­tanz der digi­talen Hörfunk­verbrei­tung in Schleswig-Holstein geleistet werden. Die Entschei­dungen bezüg­lich der Frequenz­zuwei­sungen durch den Medi­enrat der MA HSH sind für den 21. August 2019 vorge­sehen.

Weitere Regio­nalmuxe starten

Mit Schleswig-Holstein wird, wenn auch zunächst im Rahmen eines Betriebs­versuchs, eine weitere regio­nale Lücke beim Privat­radio via DAB+ gefüllt. Noch in diesem Jahr sollen auch Privat­radios im Saar­land starten, Ende des Jahres will die Thürin­gische Landes­medi­enan­stalt (TLM) regio­nale Multi­plexe ausschreiben. 2020 ist der Start regio­naler Programme und Nord­rhein-West­falen geplant. In Meck­lenburg-Vorpom­mern ringt man derzeit um die Finan­zierung, prin­zipiell sollen aber auch hier regio­nale Radios über DAB+ starten. Einzig Nieder­sachen versteht sich als Geis­terfahrer und will DAB+ ab liebsten wieder abschaffen, um die privaten Sender vor unlieb­samer Konkur­renz zu schützen.

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