Funkhaus Pfaffenhofen

Aus für sechs DAB+-Programme in Bayern

Trotz zuneh­menden Hörer­zahlen gelingt es Programm­veran­stal­tern, die ausschließ­lich über das digital-terres­trische Radio DAB+ zu hören sind, nicht, die Inves­titionen zu refi­nanzieren. Im Vorzei­geland Bayern stehen nun gleich sechs Hörfunk­programme vor dem Aus.
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Trotz zuneh­menden Hörer­zahlen gelingt es Programm­veran­stal­tern, die ohne UKW-Stütze ausschließ­lich über das digital-terres­trische Radio DAB+ zu hören sind und hinter denen kein finanz­starkes Unter­nehmen steht, nicht, die Inves­titionen zu refi­nanzieren. In Bayern stehen nun gleich sechs Hörfunk­programme vor dem Aus, die alle­samt jedoch von einem Anbieter kommen: Betroffen sind die Ilmwelle und deren Schwes­tersender Ilmwelle Schlager, Ilmwelle 90er, Ilmwelle Event sowie PN Eins Dance und PN Eins Urban. Die Sender wurden im Ensemble Ingol­stadt (Kanal 11A) verbreitet.

Sender macht Politik verant­wort­lich

Radio Ilmwelle verkündet Aus Radio Ilmwelle verkündet Aus
Screenshot: Michael Fuhr
Der Veran­stalter Funk­haus Pfaf­fenhofen GmbH macht in einem State­ment die zöger­liche Haltung der Politik beim Umstieg von UKW auf DAB+ verant­wort­lich, wo man viel zu sehr auf das Gejammer und Geme­cker der großen Privat­radios Rück­sicht nehme. "Als wir mit Pionier­geist im Jahr 2015 mit Radio Ilmwelle an den Start gingen, hofften wir auf eine zügige Umstel­lung vom alten UKW-Analog­radio auf das neuere Digi­talradio DAB+. Damit wären wir auch verbrei­tungs­tech­nisch mit den altein­geses­senen Mitbe­werbern gleich­zusetzen und könnten rein mit unseren eigens produ­zierten und lokalen Inhalten über­zeugen".

Weiter heißt es: "Wir haben in den letzten Jahren viel geschafft aber echtes Radio machen kostet viel Geld. Mitar­beiter­löhne für ein top Team, Technik, Verbrei­tungs­kosten und Miete für geeig­nete Räum­lich­keiten sind einige der vielen Punkte. Leider ist die Funk­haus Pfaf­fenhofen GmbH nicht mehr in der Lage, diese hohen Kosten weiterhin zu tragen".

Voraus­sicht­lich am Dienstag, 13. August 2019, wird der terres­trische Rund­funk­betrieb über DAB+ von Radio Ilmwelle und den gesamten Schwes­tersen­dern einge­stellt. Bereits am kommenden Freitag, 9. August, finden die letzten voll mode­rierten Sendungen statt. "Ob und wie lange wir ein reines Musik­programm über die Webstreams anbieten können, ist noch offen", heißt es.

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