Bundesweite DAB+-Störung: So bleiben Sie auf Empfang
Probleme bei DAB+
Foto: teltarif.de
Seit dem frühen Nachmittag kommt es in weiten Teilen Deutschlands zu Empfangsproblemen bei Programmen, die im terrestrischen Digitalradio DAB+ ausgestrahlt werden. Konkret betroffen sind alle Veranstalter, die im bundesweiten Multiplex im Kanal 5C ausgestrahlt werden. Dazu gehören die vier Programme des Deutschlandradios (Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk Nova und Dokumente & Debatten) sowie private Programmveranstalter wie Abolut relax, Radio BOB!, Klassik Radio und Schwarzwaldradio.
Das Fehlerbild ist sehr unterschiedlich. Vor allem Nutzer, die sich in direkter Nähe von einer der Sendeanlagen des "Bundesmuxes" aufhalten, berichten von nahezu normalen Empfangsbedingungen, während Hörer, die weiter von den Sendemasten entfernt sind oder zwischen zwei Sendern wohnen, deutlich schlechteren Empfang als üblich haben. In manchen Fällen ist das Signal auch komplett verschwunden oder es kommt zu gelegentlichen Aussetzern bei der Audioübertragung.
Die Art und Weise, wie sich die Empfangsstörungen bemerkbar machen, deuten darauf hin, dass es zu Synchronisationsproblemen im Gleichwellennetz des bundesweiten Multiplexes im Kanal 5C kommt. Bedeutet dieser Gleichwellenbetrieb auf einer deutschlandweit einheitlichen Frequenz normalerweise besseren und stabileren Empfang, da sich die Sender gegenseitig ergänzen, so kehrt sich der Effekt bei Synchronisationsfehlern um und der Empfang wird schlechter als gewohnt.
So ist der Lieblingssender weiter zu empfangen
Probleme bei DAB+
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Wer derzeit von den Beeinträchtigungen betroffen ist, muss dennoch nicht auf den Empfang seines Lieblingssenders verzichten. So sind beispielsweise Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur in weiten Teilen Deutschlands auch analog auf UKW zu empfangen - mit dem Nachteil, dass es keine bundesweit einheitliche Frequenz gibt und das analoge Sendernetz große Lücken aufweist.
Schwarzwaldradio hat wiederum nur eine einzige, sehr leistungsschwache UKW-Frequenz, Klassik Radio hat seine FM-Frequenzen zugunsten der digitalen Verbreitungswege sogar weitgehend aufgegeben. Alle Programme, die im Bundesmux senden, sind aber auch über Internet zu hören. Wer ein Kombigerät verwendet, das neben dem terrestrischen Digitalradio auch Webradio empfangen kann, kann sein Lieblingsradio demnach sogar mit dem gleichen Empfänger weiter hören.
Ansonsten besteht die Möglichkeit, auf das Smartphone oder das Tablet auszuweichen und eine App wie TuneIn Radio, Radio.de oder Radioplayer.de zu nutzen bzw. die Anwendung des Senders zu installieren, den man hören möchte. Wer StreamOn von der Deutschen Telekom oder den Vodafone Music Pass nutzt, kann die Internet-Übertragung auch im Mobilfunknetz nutzen, ohne dass das beim Streaming anfallende Datenvolumen berechnet wird. Zudem kann es im mobilen Betrieb je nach Region und Netzausbau zu Aussetzern beim Empfang kommen. So gesehen macht es Sinn, regelmäßig zu überprüfen, ob auch der Empfang über DAB+ wieder funktioniert.