Schweiz

Schweiz: UKW-Abschaltung und Start von neuem Mux verschoben

Private UKW-Veranstalter in der Schweiz wollen das analoge Radio nun doch länger beibehalten als zunächst geplant. Das wiederum schreckt Investoren bei DAB+ ab: Der Start eines neuen Multiplexes in der Deutsch-Schweiz wird verschoben.
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In der Schweiz soll es nun doch länger UKW geben In der Schweiz soll es nun doch länger UKW geben
Quelle: Youtube, Screenshot: Michael Fuhr
Der ursprünglich noch in diesem Jahr geplante zweite überregionale DAB+-Privatradio-Mux in der Deutsch-Schweiz wird erst frühestens im Sommer 2019 auf Sendung gehen. Das erfuhr das Portal "DAB-Swiss" vom Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC). Wie es heißt, hätten wohl einige private Veranstalter kalte Füße bekommen. Grund seien der noch nicht gesicherte Fortbestand der Bundessubventionen für DAB+ und das fehlende Abschaltdatum von UKW.

Längere Beibehaltung von UKW schreckt Investoren bei DAB+ ab

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Quelle: Youtube, Screenshot: Michael Fuhr
Einige UKW-Privatradios drängen, wie teltarif.de aus gut informierten Kreisen erfuhr, auf eine längere Beibehaltung der analogen Verbreitung bis 2024 oder sogar darüber hinaus. Eine vorzeitige UKW-Abschaltung, wie sie ursprünglich einmal bis 2022 angedacht war, sei damit wohl vom Tisch. Dadurch sinken allerdings die Chancen für neue Veranstalter im Digitalradio: Erst durch eine UKW-Abschaltung würden sie die für einen wirtschaftlichen Betrieb potenziell maximale Hörerzahl erreichen, da sich alle Schweizer neue Radios anschaffen müssten. Das schreckt Investoren ab.

Hinter den Kulissen gingen die Verhandlungen mit verschiedensten Anbietern aus dem In- und Ausland jedoch weiter, heißt es von SwissMediaCast. Ob das ausreicht, um den neuen Multiplex im Sommer 2019 an den Start zu bringen, bleibt abzuwarten.

Spanische Regierung berät über DAB+

Am kommenden Montag, 17. Dezember, berät unterdessen der Wirtschaftsausschuss der spanischen Regierung über die Zukunft des Hörfunks und dessen Digitalisierung. Die Partei "Compromís" aus Valencia hatte den Vorstoß eingebracht. Ihrer Meinung nach tue die Regierung zu wenig beim Thema. Da das UKW-Band ausgereizt sei, müsse nun gehandelt und der Standard DAB+ wie in vielen anderen europäischen Ländern eingeführt werden. In Spanien gibt es aktuell nur im Großraum Barcelona und Madrid digital-terrestrisches Radio im alten DAB-Modus.

Kroatien: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk HRT beteiligt sich an DAB+

Der kroatische öffentlich-rechtliche Rundfunk HRT beteiligt sich am Digitalradio DAB+. Mit den Programmen HR1 und HR2 nimmt der Sender an der zweiten Phase des Pilotversuchs in der früheren jugoslawischen Teilrepublik teil. Auch vier Privatradios haben jetzt ihre Teilnahme erklärt.

Zunächst hatten sich nach Ende der Phase 1 zehn von 16 Privatradios wieder von DAB+ zurückgezogen. Mit den sechs neuen Programmen wächst der Multiplex nun wieder auf 12 Programme an.

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