2. DAB+--Bundesmux

2. DAB+-Bundesmux: Mehrjährige Start-Verschiebung droht

Die bei der Ausschreibung um den zweiten bundesweiten Digitalradio (DAB+)-Multiplex unterlegene DABP GmbH geht weiter juristisch gegen die Nichtlizenzierung vor. Damit droht eine weitere Verschiebung des Sendestarts.
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Um den zweiten DAB+-Bundesmux wird weiter gestritten Um den zweiten DAB+-Bundesmux wird weiter gestritten
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Die bei der Ausschreibung um den zweiten bundesweiten Digitalradio (DAB+)-Multiplex unterlegene Digital Audio Broadcasting Plattform DABP GmbH aus Leipzig geht weiter juristisch gegen die Nichtlizenzierung vor. Wie der Branchendienst radioWOCHE berichtet, habe das Unternehmen einen Antrag auf einstweilige Anordnung beim Leipziger Verwaltungsgericht gestellt.

Im November hatte die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) die entsprechenden Bescheide als zuständige Landesmedienanstalt zugestellt, nachdem sich zuvor die Gremienvorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten (GVK) noch einmal eingehend mit der rechtssicheren Begründung ihrer Entscheidung zugunsten des Konsortiums Antenne Deutschland befasst hatte. Dagegen konnten die unterlegenen Bewerber Rechtsmittel einlegen. Die DABP GmbH um den Investor Steffen Göpel, der Initiator des zweiten Bundesmuxes ist, hatte bereits zuvor auf juristischem Wege versucht eine Zustellung der Bescheide zu verhindern, ist damit aber vor Gericht gescheitert.

Mehrjährige Startverschiebung droht

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Gibt das Gericht dem Antrag Göpels statt, droht eine mehrjährige Verschiebung des ursprünglich bereits für Ende 2017 geplanten Sendestarts beim zweiten Bundesmux. Zuvor hatte Antenne Deutschland die unterlegenen Parteien - vergeblich - dazu aufgefordert auf Rechtsmittel gegen die Entscheidung zu verzichten: "Ein rechtliches Vorgehen gegen die Zuweisungsentscheidung wäre – so legitim dies auch sein mag – kontraproduktiv für die Entwicklung von Digitalradio in Deutschland. Es würde den weiteren Ausbau dieser Zukunftstechnologie behindern und Deutschland nicht zuletzt ein Stück weit von der europäischen Entwicklung abkoppeln“, sagten die beiden Antenne Deutschland-Geschäftsführer Willi Schreiner und Wolfgang Breuer.

Neue Digitalradio-Programme für Hamburg und Ostbelgien

Auf regionaler Ebene sieht es besser für DAB+ aus: In Hamburg sollen 2018 zwei weitere Programme digital-terrestrisch starten: Der Hip-Hop-Sender Peli One sowie der Ausbildungskanal Tide 96,0.

Der Belgische Rundfunk (BRF) startete unterdessen für die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens Anfang Dezember 2017 einen mehrwöchigen DAB-Test in Eupen. Im DAB-Multiplex auf dem Kanal 8A werden die Programme des Belgischen Rundfunks, BRF1 und BRF2, sowie die privaten Programme Radio Contact, Hitradio 100‘5 und Radio 700 mit einer Leistung von 250 Watt ausgestrahlt und können im Umkreis von rund 20 km um Eupen bis über die deutsche Grenze hinweg gehört werden.

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