Digitalradio

Ex-Postminister und Ex-Focus-Chef haben Interesse an DAB+

Der Düsseldorfer Netzbetreiber Uplink Network prüft eine Bewerbung für den Plattformbetrieb des zweiten nationalen DAB+-Multiplexes. Am Unternehmen beteiligt sind Ex-Postminister Christian Schwarz-Schilling und Ex-Focus-Chef Helmut Markwort.
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Uplink Network prüft eine Bewerbung für den Plattformbetrieb des zweiten nationalen DAB+-Multiplexes. (Symbolfoto) Uplink Network prüft eine Bewerbung für den Plattformbetrieb des zweiten nationalen DAB+-Multiplexes. (Symbolbild)
Screenshot: teltarif.de / Quelle: Uplink Network
Die Landesmedienanstalten haben in der vergangenen Woche die Ausschreibung für den Plattformbetrieb beim zweiten bundesweiten DAB+-Multiplex veröffentlicht. Neben einer Investorengruppe um Immobilienkönig und Ex-Rennfahrer Steffen Göpel als eigentlichem Initiator und dem Hamburger Verlagshaus Bauer hat jetzt auch der Düsseldorfer Sendernetzbetreiber Uplink Network ein Auge auf das Digitalradio DAB+ geworfen."Wir prüfen derzeit die Ausschreibung sehr genau", erklärte Uplink-Geschäftsführer Michael Radomski in einem Gespräch mit dem Branchendienst "Meedia".

Ein Investment wäre für das Unternehmen "technisch und kommerziell sehr interessant", betont der Firmenchef. Uplink ist bisher Dienstleister für den Sendenetzbetrieb von UKW-Stationen. An dem Unternehmen sind namhafte Investoren beteiligt – unter anderem Helmut Markwort, Gründer und ehemaliger Chefredakteur des Burda-Magazins Focus sowie der ehemalige Postminister Christian Schwarz-Schilling. Auch das Hörfunkunternehmen Regiocast ist an dem Konsortium beteiligt. Regiocast ist mit zwei Programmen (Radio Bob, sunshine live) im ersten Bundesmux aktiv.

Weitere potenzielle Bewerber

Uplink Network prüft eine Bewerbung für den Plattformbetrieb des zweiten nationalen DAB+-Multiplexes. (Symbolfoto) Uplink Network prüft eine Bewerbung für den Plattformbetrieb des zweiten nationalen DAB+-Multiplexes. (Symbolbild)
Screenshot: teltarif.de / Quelle: Uplink Network
Als weitere Bewerber werden die Netzbetreiber-Konkurrenten Divicon Media und Media Broadcast gehandelt. Media Broadcast betreibt zwar schon das Sendernetz des ersten Bundesmuxes, darf hier aber nur über einen geringen Teil der Capacity Units (CUs) frei verfügen. Beim zweiten Bundesmux wäre das Unternehmen vollständig auch für die Belegung mit Hörfunkprogrammen verantwortlich – ohne einen langwierigen Ausschreibungsprozess durch die Medienanstalten. Nur Hörfunkveranstalter auf der Plattform, die bisher noch über keine rundfunkrechtliche Lizenz verfügen, müssen diese noch bei den Medienwächtern beantragen. Media Broadcast wäre auch bereit den bloßen Netzbetrieb für den künftigen Plattformbetreiber beim zweiten Bundesmux zu übernehmen, sollte man selbst nicht den Zuschlag erhalten.

Lizenzvergabe schon im Mai 2017

Die Zuweisungsentscheidung trifft im Fall einer Auswahlentscheidung unter mehreren eingehenden Bewerbungen die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der Landesmedienanstalten, ansonsten die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK). Eine erste Beratung und Bewertung der Anträge wird der Fachausschuss II der Medienanstalten am 7. März vornehmen. Die Lizenzvergabe erfolgt voraussichtlich im Mai 2017. Der Start könnte zur IFA 2017 zumindest in den Ballungsräumen erfolgen.

Experten erwarten, dass möglicherweise mehrere Bewerber den Multiplex in einem Konsortium gemeinsam betreiben könnten. Vorbild hierfür wäre Großbritannien: Hier haben sich die Unternehmen Arqiva, Bauer und UTV Media GB für den Betrieb des zweiten nationalen Privatradio-Multiplex zusammengeschlossen.

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