Pannen, Skandale, verschwundene Firmen: Das war 2019 los
Im abgelaufenen Jahr 2019 war in der Netzwelt wieder einiges los - wir haben die wichtigsten Vorkommnisse in einem Auswahl-Rückblick zusammengefasst:
28.01. Apple muss Gruppenanrufe in seinem Telefoniedienst Facetime deaktivieren, nachdem bekannt wird, dass man darüber andere Nutzer unter Umständen belauschen konnte. Für Apple ist es eine schmerzhafte Panne, da der iPhone-Konzern mit der Sicherheit seiner Dienste wirbt. Der Fehler wird später in einem Update beseitigt.
Das war 2019 in der Netzwelt los
Bild: alphaspirit - fotolia.com
07.02. Das Bundeskartellamt betritt juristisches Neuland mit der
Verknüpfung von Datenschutz und Wettbewerbsaufsicht. Facebook dürfe
Daten seiner Dienste wie Instagram und WhatsApp oder von Websites
anderer Anbieter nur mit dem Facebook-Konto des Nutzers verknüpfen,
wenn dieser es ausdrücklich erlaubt, entscheidet die Behörde. Im
August setzt das Oberlandesgericht Düsseldorf die Anordnung aus.
20.03. Die EU-Kommission verhängt ihre dritte Milliardenstrafe gegen Google. Diesmal sind es 1,49 Milliarden Euro dafür, dass bei der Suchmaschinen-Werbung im Dienst "AdSense for Search" andere Anbieter behindert worden seien. Die Strafen aus Brüssel für den Internet-Konzern addieren sich damit auf rund 8,25 Milliarden Euro.
26.03. Ungeachtet heftiger Proteste im Netz und auf der Straße stimmt das Europaparlament der umstrittenen EU-Urheberrechtsreform zu. Umstritten ist besonders ein Artikel, der nach Ansicht von Kritikern zu Upload-Filtern beim Hochladen von Inhalten führen dürfte. EU-Staaten haben nun Zeit bis Juni 2021, die Regeln umzusetzen.
11.04. Wikileaks-Gründer Julian Assange verliert sein Asyl in der Londoner Botschaft Ecuadors und wird festgenommen. Die USA verlangen seine Auslieferung. Die Schwedische Staatsanwaltschaft stellt unterdessen ihre Ermittlungen zu einem Vergewaltigungsvorwurf gegen Assange im Herbst ein.
11.04. Durch einen Medienbericht wird bekannt, dass Amazon aufgezeichnete Sprachbefehle von Nutzern an seine Assistenzsoftware Alexa zum Teil von Mitarbeitern anhören und abtippen lässt, um die Spracherkennung zu verbessern. Schnell wird klar, dass dies auch bei den Sprachassistenten von Apple und Google passiert. Die Anbieter verpflichten sich, die Nutzer um Erlaubnis zu fragen.
16.04. Apple und Qualcomm legen mitten in einem US-Gerichtsprozess ihren erbitterten Patentstreit bei. Damit dürften die iPhones des Jahres 2020 den superschnellen 5G-Datenfunk unterstützen. Der Deal veranlasst Intel, das Geschäft mit Smartphone-Modems zu verlassen. Apple schnappt sich wenige Monate später die Intel-Sparte und stellt damit die Weichen, um von Qualcomm unabhängig zu werden.
22.04. Samsung verschiebt den Marktstart seines Auffalt-Smartphones Galaxy Fold, nachdem mehrere an Journalisten verteilte Testgeräte kaputt gingen. Erst im Herbst kommt das rund 2000 Euro teure Gerät, das sich auf die Größe eines kleinen Tablets aufklappen lässt, mit einigen Änderungen in den Handel.
30.04. Facebook-Chef Mark Zuckerberg verspricht nach den vielen Daten-Skandalen, das Online-Netzwerk stärker auf verschlüsselte private Kommunikation auszurichten. Unter anderem sollen die Chat-Dienste WhatsApp und Messenger sowie die Kommunikation bei Instagram auf einer gemeinsamen Plattform zusammengelegt werden. Die Aufforderung der US-Regierung, die Verschlüsselungspläne auf Eis zu legen, lehnt Facebook ab.
18.06. Facebook stellt die beim Online-Netzwerk entwickelte Digitalwährung Libra vor. Facebook hofft auf Milliarden Nutzer und will Libra zunächst für internationale Geldüberweisungen etablieren. Libra stößt schnell auf massiven Widerstand von Politik und Regulierern. Alle namhafte Partner aus der Finanzbranche wie Visa, MasterCard oder PayPal verlassen das Projekt.
27.06. Bei Apple endet eine Ära: Chefdesigner Jony Ive, in den vergangenen Jahrzehnten den Geräten des Konzerns seinen Stempel aufdrückte, macht sich mit einer eigenen Firma selbstständig. Mit Geräten wie dem iPhone und dem iMac hatte Ive langlebige Industrie-Trends gesetzt.
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