Gesperrt

China blockiert Wikipedia in sämtlichen Sprachen

In China lässt sich Wiki­pedia derzeit nicht benutzen. Kurz vor dem 30. Jahrestag des Pekinger Tian­anmen-Massa­kers haben chine­sische Zensoren die Online-Enzy­klopädie Wiki­pedia komplett gesperrt.
Von dpa /

China sperrt die Enzyklopädie Wikipedia China sperrt die Enzyklopädie Wikipedia
(c) dpa
Vor dem 30. Jahrestag des Pekinger Tian­anmen-Massa­kers haben chine­sische Zensoren die Online-Enzy­klopädie Wiki­pedia komplett gesperrt. Die Website war heute in China nicht abrufbar. Die Sperre in sämt­lichen Spra­chen sei schon Ende April erfolgt, bestä­tigte Wiki­pedia laut BBC-Angaben. Zuvor waren in China bereits Artikel auf Chine­sisch gesperrt.

Die Regie­rung in Peking kontrol­liert das Internet mit zuneh­mender Härte. Gesperrt ist etwa die Such­maschine Google. Auch soziale Medien wie Face­book, Twitter oder YouTube und WhatsApp sind geblockt - ebenso Nach­rich­tenseiten der "New York Times", des "Wall Street Journal" und aus Sicht der Zensoren poli­tisch heikle oder china­kriti­sche Webseiten.

Blockade durch VPN umgehen

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Wer die Blockaden umgehen will, braucht einen VPN-Tunnel (Virtual Private Network). Vor allem vor wich­tigen poli­tischen Ereig­nissen oder für die Regie­rung heiklen Gedenk­tagen gehen die Behörden jedoch stärker gegen solche geschützte Verbin­dungen vor, indem sie diese massiv stören.

In drei Wochen jährt sich zum 30. Mal das Tian­anmen-Massaker. Im Früh­jahr 1989 hatten sich auf dem Platz des Himm­lischen Frie­dens (Tian­anmen-Platz) über Wochen hinweg Demons­tranten versam­melt und poli­tische Reformen gefor­dert. In der Nacht zum 4. Juni 1989 rollten Panzer an.

Soldaten eröff­neten das Feuer auf die Demons­tranten. Bis heute verschweigt Chinas Regie­rung die wahre Zahl der Opfer. Es dürften jedoch mehrere hundert Tote gewesen sein. Tausende Demons­tranten landeten in Gefäng­nissen oder Arbeits­lagern.

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