Ausbau

Bewusste Entscheidung gegen Vectoring: FTTB für ganzen Landkreis

Der Landkreis Cham bekommt ein flächendeckendes Glasfasernetz auf FTTB-Basis. Binnen zwei Jahren will M-net mit Hilfe von Fördermitteln den Ausbau abschließen.
Von Thorsten Neuhetzki

Arbeiter verlegen Glasfaser Arbeiter verlegen Glasfaser
Bild: M-net
Der gesamte Landkreis Cham wird im Laufe der kommenden zwei Jahre mit einem echten Glasfasernetz erschlossen. Der Spatenstich dazu ist Anfang dieser Woche unter anderem durch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt erfolgt. Durchgeführt wird der Ausbau von M-net, die mit FTTB und FTTH schon viel Erfahrung haben: Die komplette Münchner Innenstadt wurde erschlossen und das Netz wird derzeit erweitert. Ziel ist es, den Ausbau bis Mitte 2019 abzuschließen. Finanziell ermöglicht wird der Ausbau jedoch nur mit Unterstützung von Fördermitteln des Freistaats Bayern und des Bundes.

Arbeiter verlegen Glasfaser Arbeiter verlegen Glasfaser
Bild: M-net
"Mit dem Baustart bringen wir in Cham die Glasfaser zu den Menschen: Wir verlegen rund 4000 km neue Glasfaser und schließen mehr als 8000 Haushalte und 1000 Unternehmen neu ans Turbo-Internet an", sagte Dobrindt beim Spatenstich. Der Landkreis sei einer der ersten in Deutschland, der mit dem Bundesprogramm sein Glasfasernetz massiv ausbaut. "Damit wird Cham zum Gigabit-Landkreis und Vorreiter für die Digitalisierung der Regionen."

Bewusste Entscheidung gegen VDSL Vectoring

Nach Angaben des Chamer Landrat und Bezirkstagspräsident der Oberpfalz, Franz Löffler, habe sich der Landkreis Cham bewusst gegen die derzeitige kostengünstigere VDSL-Vectoring-Strategie entschieden und setze auf die zukunftsweisende Glasfaser-Bauweise, den FTTB-Ausbau. "Wir wollen in Partnerschaft mit dem Unternehmen M-net beweisen, dass ein flächendeckendes Glasfasernetz für alle dünnbesiedelten (ländlichen) Regionen in Deutschland umsetzbar ist."

Die Kofinanzierung durch Bund und Land senke der von den 37 beteiligten Kommunen zu tragende Eigenanteil erheblich. Der Bund fördert das für eine ländliche Region einzigartige Pilotprojekt, das eine Gesamtinvestition von 58 Millionen Euro auslöst, mit insgesamt rund 25 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern beteiligt sich mit 16,35 Millionen Euro.

So viel wird ausgebaut

Es entsteht das größte Glasfasernetz im ländlichen Raum in ganz Bayern, heißt es von M-net. Im Rahmen des Ausbauprojekts wird im gesamten Landkreis eine Tiefbautrasse von über 1400 Kilometer erstellt, es werden insgesamt 4000 Kilometer Glasfaser in 2760 Kilometer Leerrohre verlegt. Im Anschluss an die Tiefbaumaßnahmen installiert M-net die technischen Komponenten und bietet hochwertige Telekommunikationsdienste für Privat- und Geschäftskunden an.

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