Carsharing: car2go, DriveNow, Flinkster & Co. im Überblick
Wer sich meist in Städten aufhält und plant, in der Regel nur kürzere Strecken mit einem Auto zurückzulegen, braucht sich nicht mehr ein eigenes vor die Tür zu stellen. Dank Carsharing lässt sich immer dann ein Auto mieten, wenn es gebraucht wird - für den Wochenendeinkauf, den Sonntagsbrunch im entlegenen Stadtteil oder der City-Tour mit dem Cabrio in den warmen Monaten.
Und wenn kein fahrbarer Untersatz benötigt wird, fallen auch keine Nebenkosten wie Versicherung und Co. an. Um in den Genuss dieser Leihtätigkeit zu kommen, ist es sinnvoll zu wissen, wo Carsharing überhaupt angeboten wird und was es kostet.
In Deutschland tummeln sich über 100 Carsharing-Anbieter in mehr als 600 Städten, die von über zwei Millionen Kunden genutzt werden. Zu den größten Anbietern gehören car2go und DriveNow, die sich zu "Share Now" zusammengeschlossen haben. Es folgen Flinkster, Cambio Carsharing und stadtmobil. Mittlerweile gibt es auch Unternehmen, die ihre Dienste in Provinz-Metropolen anbieten.
Interessant ist die Tatsache, dass die Miete eines Fahrzeugs in der Regel per Smartphone-App funktioniert. Das passende Programm müssen sich Nutzer in den App-Stores für die Betriebssysteme Google oder Android herunterladen. Selbst die Registrierung samt Beweiserbringung der Fahrerlaubnis erfolgt bei den meisten Anbietern mit dem Handy. Basis der Nutzung ist ein zuvor angelegter Account, in dem auch die Zahlungsdaten hinterlegt sind, meist eine Kreditkarte.
Wir haben uns einen Überblick der großen Carsharing-Anbieter verschafft und stellen diese vor. Darüber hinaus gehen wir auf essenzielle Good-to-knows zum Thema Carsharing ein.
Zwei Ausleih-Modelle
Große Carsharing-Anbieter im Überblick
Foto: Car2Go, Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Vor der Ausleihe ist es gut, wenn der Nutzer über eine wichtige Unterscheidung aufgeklärt
ist, denn Carsharing funktioniert über zwei Wege. Entweder wird das Fahrzeug per "free-floating"
oder "Stations-basiert" geliehen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile und können
je nach Ausleih-Grund des Fahrzeugs besser oder schlechter geeignet sein.
Beim free-floating stehen die Fahrzeuge in der Stadt verteilt und können frei innerhalb eines bestimmten Gebiets wieder abgestellt werden. Beim stationsbasierten Modell sind Carsharer an feste Miet- und Abgabestationen gebunden.
Bei Anbietern wie car2go und DriveNow wird in der Regel pro Minute bezahlt. Darüber hinaus besteht aber auch die Option, Stundenpakete oder sogar Tagespakete zu erwerben. Dann bleibt das Auto solange im Besitz des Carsharers, bis die Zeit abgelaufen ist.
Die Leihmöglichkeit bezieht sich meist auf ein Geschäftsgebiet beziehungsweise bei den stationsbasierten Modellen auf einen festen Stellplatz. Wird versucht, das Auto außerhalb des Geschäftsgebiets abzustellen, ist es nicht möglich, die Miete zu beenden.
Im Rahmen von gebuchten Stunden- oder Tagespaketen, beispielsweise bei DriveNow, kann das Fahrzeug innerhalb des Mietzeitraums natürlich auch außerhalb des Geschäftsgebiets geparkt werden. Die Miete selbst kann aber wieder nur innerhalb des Geschäftsgebiets beendet werden.
Versicherung, Schadensfall, Tanken & Co.
Die Nutzungsgebühren decken in der Regel auch den Versicherungsschutz ab. Eine Selbstbeteiligung im Schadensfall ist aber immer fällig. Die Höhe variiert je nach Anbieter und liegt meist zwischen 500 und 1.500 Euro. Mit speziellen Policen der Carsharing-Anbieter lässt sich die Selbstbeteiligung auch reduzieren.
Es ist ratsam, vor Fahrtantritt einmal um das Auto herumzulaufen und zu prüfen, ob auffälliges wie
Dellen oder Schrammen zu sehen sind. Ist die Sonne bereits untergegangen, kann die Taschenlampenfunktion
des Smartphones Licht ins Dunkel bringen. Neu-Schäden müssen immer angegeben werden. Es ist jedoch so,
dass nicht jede kleinste Schramme zwingend gemeldet werden muss. Das handhabt aber jeder Carsharing-Dienstleister
anders und ist über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen herauszufinden.
Schaden in der car2go-App melden bzw. eingetragene Schäden überprüfen
teltarif.de
In der Smartphone-App, beispielsweise von car2go, lässt sich überprüfen, welche Schäden bereits gemeldet
worden sind. Daher sollte überprüft werden, ob sichtbar große Dellen mit den Angaben in der App
übereinstimmen.
Ob eine Verpflichtung zum Tanken besteht, handhabt ebenfalls jeder Carsharing-Anbieter anders. Bei den meisten Fahrzeugen liegen spezielle Tankkarten im Fahrzeug. Es wird also kein Bargeld benötigt. Der Carsharer muss nur darauf achten, an welcher Tankstelle er gerade tankt, denn die Auswahl ist begrenzt. Bei car2go werden beispielsweise nur Shell-Tankstellen unterstützt. Das bedeutet aber nicht, dass nicht an einer anderen Tankstelle getankt werden kann. In diesem Fall muss die Füllung selbst bezahlt und die Quittung an den Kundenservice geschickt werden. Der Betrag wird dann erstattet.
Wer beispielsweise bei car2go oder DriveNow tankt, erhält dafür Freiminuten. Zu Bedenken ist allerdings, dass zehn Freiminuten schnell weg sind, wenn man in einer langen Tankschlange steht. Im Gegensatz zur Pflichtbefreiung vom Tanken bei car2go/DriveNow muss zum Beispiel bei Flinkster getankt werden, wenn der Füllstand bei Rückgabe unter 25 Prozent liegt.
Auf der nächsten Seite geben wir einen Überblick großer Carsharing-Anbieter in Deutschland.