VDSL Vectoring & TAL-Entgelte: BNetzA verteidigt Entscheidungen
Dr. Iris Henseler-Unger auf dem
Kongress "TK Europa"
Bild: presse-galerien.de
Die Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur (BNetzA), Dr. Iris Henseler-Unger,
hat die jüngsten Entscheidungen der deutschen Regulierungsbehörde zum Thema VDSL Vectoring und den TAL-Entgelten auf dem Telekommunikationskongress TK Europa in Düsseldorf verteidigt. Man sei stets daran interessiert, faire und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, betonte Henseler-Unger.
Henseler-Unger: Vectoring-Entscheidung ist ausgewogen
Dr. Iris Henseler-Unger auf dem
Kongress "TK Europa"
Bild: presse-galerien.de
Bei dem vorgestellten Entscheidungsentwurf zu VDSL Vectoring - teltarif.de berichtete - habe man eine "ausgewogene Berücksichtigung von Eigentumsrechten einerseits und Bestands- und Vertrauensschutzerwägungen andererseits" vorgenommen, sagte Henseler-Unger. Auch künftig sei "grundsätzlich eine flächendeckende Breitbanderschließung von Kabelverzweigern (Kvz) durch alle Marktakteure möglich".
Durch den Open-Access-Ansatz des BNetzA-Konzepts sei sichergestellt, "dass keine Gebietsmonopole entstehen - weder für die Telekom, noch für die Wettbewerber". Henseler-Unger wollte Änderungen an dem Entscheidungsentwurf zudem nicht ausschließen: "Die Marktakteure haben jetzt Gelegenheit, die Vorschläge im Rahmen der nationalen Konsultation sorgfältig zu prüfen."
BNetzA will gezielten Anreiz für Nutzung der Kvz-TAL setzen
In puncto TAL-Entgelte betonte die BNetzA-Vizepräsidentin, man habe sich bewusst für eine Absenkung des Entgelts für die Kvz-TAL entschieden. Wie berichtet, will die Bundesnetzagentur das Entgelt für den Zugang zur "letzen Meile" am Hauptverteiler (Hvt) ab 1. Juli dieses Jahres von derzeit 10,08 Euro auf 10,19 Euro netto erhöhen und für den kürzeren Weg ab einem Kabelverzweiger von aktuell 7,17 Euro auf 6,79 Euro netto senken. Der Zugang zur Kvz-TAL ist aufgrund der kürzeren Leitungswege insbesondere für den Breitband-Zugang im ländlichen Raum - etwa für die Realisierung von VDSL - notwendig.
"Ein günstigeres Entgelt für die Kvz-TAL und ein größerer Abstand zur Hvt-TAL macht es für Wettbewerber attraktiver, Kvz zu erschließen", begründet Henseler-Unger die Entscheidung ihrer Behörde. Bezüglich der Steigerung des Hvt-TAL-Preises um 11 Cent hält die BNetzA-Vizepräsidentin Kritikern vor, sie sollten sich einmal die aktuelle Inflationsrate ansehen.