Qualcomm-Übernahme: Broadcom sammelt 100 Milliarden Dollar
Broadcom sammelt Geld für Qualcomm-Übernahme
Bild: Broadcom / Facebook
Der Chipkonzern Broadcom hat sich Kredite von
100 Milliarden Dollar (81,6 Milliarden Euro) für den rekordträchtigen
Übernahmeangriff auf den Rivalen Qualcomm gesichert. Dies deckt den
Baranteil des insgesamt 146 Milliarden Dollar schweren feindlichen
Angebots ab.
Broadcom holte für die Kreditlinie zwölf Banken ins Boot. Darunter sind die Bank of America, Citigroup, die Deutsche Bank, Morgan Stanley und J.P. Morgan, wie Broadcom mitteilte.
82 Dollar je Aktie werden geboten
Broadcom sammelt Geld für Qualcomm-Übernahme
Bild: Broadcom / Facebook
Broadcom bietet Qualcomm-Aktionären in einem nachgebesserten Angebot
82 Dollar je Aktie - 60 Dollar in bar und eigene Anteile im Wert von
22 Dollar. Das bewertet Qualcomm insgesamt mit 121 Milliarden Dollar,
zudem sollen noch Schulden von 25 Milliarden Dollar übernommen
werden. Damit wäre es mit Abstand die bisher teuerste Tech-Übernahme.
Qualcomm lehnte auch das nachgebesserte Angebot ab. Die Entscheidung
liegt am Ende bei den Aktionären - und im Fall von Qualcomm ist die
Mehrheit der Anteile auf viele Finanzfirmen verstreut.
Qualcomm ist sehr stark bei Funkmodems, mit denen sich Smartphones mit Mobilfunk- und anderen Netzen verbinden, und verkauft außerdem Lizenzen für diverse patentierte Technologien. Die Spezialität von Broadcom sind Wifi- und Bluetooth-Chips.
Qualcomm steht aktuell massiv unter Druck. Durch einen seit Monaten andauernden Patentstreit mit Apple bekommt die Firma keine Lizenzzahlungen von iPhone-Fertigern. Das macht sich in der Bilanz bemerkbar und ließ auch den Aktienkurs sinken - was Broadcom ausnutzen will.
Kürzlich hatte Qualcomm zahlreiche Unternehmen genannt, die sein 5G-Modem Snapdragon X50 5G NR im kommenden Jahr verwenden wollen.