Bose

Bose ärgert Nutzer von Internetradio-Funktion

Mit einem Wechsel des Portalbetreibers sorgt Hersteller Bose für Unmut bei Nutzern der Internetradio-Funktion. Viele Sender fehlen und alte Favoriten-Listen sind futsch. Die Abhängigkeit von Portalbetreibern erweist sich - mal wieder - als Nachteil.
Von

Bose hat den Webradio-Portalbetreiber gewechselt Bose hat den Webradio-Portalbetreiber gewechselt
Foto: Bose
Der Hersteller Bose ärgert Kunden, welche bei Produkten des Unternehmens die Internetradio-Funktion nutzen. Ab sofort greifen Webradio-taugliche Geräte des US-Herstellers nicht mehr auf das eigene Internetradio-Portal, sondern auf das von TuneIn zu. Der Wechsel kam überraschend für die Nutzer durch ein Software-Upgrade. Seitdem beklagen sich User, dass sie nicht nur keinen Zugriff mehr auf ihre alten Favoriten-Listen haben, sondern dass viele Sender auch fehlen.

TuneIn nimmt keine neuen Stationen mehr auf

Bose hat den Webradio-Portalbetreiber gewechselt Bose hat den Webradio-Portalbetreiber gewechselt
Foto: Bose
Eigentlich ist TuneIn die weltgrößte Internetradio-Plattform mit weit über 150 000 Radiostationen. Doch genau diese Masse ist es, die das Unternehmen vor einiger Zeit dazu veranlasste, keine neuen Stationen mehr aufzunehmen. Ausnahmen sind zusätzliche Webradio-Angebote bestehender Anbieter. Neue Radiosender haben bei dem Aggregator dagegen keine Chance mehr, selbst welche mit UKW- oder DAB+-Lizenz.

Umgekehrt sind bei TuneIn allerdings unzählige "Altlasten" vorhanden. Etwa Stationen, die längst das Zeitliche gesegnet haben. Beispiel sind ehemalige Stationen der User-generated Webradio-Plattform Radionomy. Wer dort nicht nach drei Monaten eine Mindestanzahl an Hörern erreicht, wird wieder gelöscht. Die entsprechende Station bleibt aber weiter bei TuneIn gelistet und der Stream aktiv, er wird nun auf den einer anderen Station umgeleitet.

"Uns ist aufgefallen, dass der Wechsel für einige Nutzer abrupt kam", teilte Bose zu der Kritik am Wechsel des Webradio-Portalbetreibers dem Handelsblatt mit. Das Unternehmen lege eine Liste mit allen von Nutzern als fehlend gemeldeten Stationen an. "Wir arbeiten mit TuneIn zusammen, um diese Sender - falls möglich - hinzuzufügen", hieß es weiter in der Stellungnahme. Zudem werde an einer Funktion gearbeitet, um auch andere Sender manuell für den Empfang hinzufügen zu können.

Kein Einzelfall

Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Problemen mit Webradio-Aggregatoren gekommen ist. Wir berichteten bereits über Probleme bei Sony, AEG und Medion. Die Abhängigkeit von Portalbetreibern erwies sich dabei als Hindernis. Teils wurden die Geräte sogar zu Elektroschrott.

Mehr zum Thema Streaming