Trend: Mobilfunk läuft dem Festnetz den Rang ab
Telefonieren mit dem Handy ist in Deutschland erstmals beliebter als mit dem Festnetz
Bild: picture alliance/Hauke-Christian Dittrich/dpa
Beim Telefonieren laufen Smartphone und Handy dem
Festnetzanschluss immer mehr den Rang ab. Im vergangenen Jahr
telefonierten die Bundesbürger nach Angaben der Bundesnetzagentur
erstmals mehr mobil als "klassisch". Rund 119 Milliarden abgehende
Gesprächsminuten zählte die Behörde für 2018 im Mobilfunk.
Im Festnetz gab es nur noch 107 Milliarden Gesprächsminuten. Zum
Vergleich: Vier Jahre zuvor hatten die Menschen in Deutschland noch
mehr als 150 Milliarden Minuten von festen Anschlüssen telefoniert.
Gegenüber den direkten Nachbarn in Österreich ist dieser Trend in Richtung Mobilfunk aber noch deutlich unterentwickelt. Wie die dortige Regulierungsbehörde RTR in ihrem letzten Quartalsbericht [Link entfernt] feststellt, beträgt das Verhältnis zwischen Festnetz- und Mobilfunkminuten in der Alpenrepublik bereits 1:10. Und auch hier verschiebt es sich noch weiter in Richtung Mobilfunk.
Handy-Nutzung im EU-Ausland steigt
Telefonieren mit dem Handy ist in Deutschland erstmals beliebter als mit dem Festnetz
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Seit dem Wegfall der Roaming-Gebühren in der EU greifen auch Urlauber
häufiger zum Smartphone für den Anruf in der Heimat. Das mit
deutschen Mobilfunkverträgen im Ausland genutzte Datenvolumen stieg
2018 auf rund 66,4 Millionen Gigabyte, das ist fast doppelt so viel
wie 2017.
Bei Telefonaten aus dem EU-Ausland betrug das Plus 14 Prozent auf
etwa 2,9 Milliarden Gesprächsminuten, wie es im Jahresbericht der
Bundesnetzagentur heißt.
Die Roaming-Gebühren, die Telefonieren und Surfen im Internet teuer
gemacht hatten, waren zum 15. Juni 2017 entfallen.
SMS hat gegen WhatsApp keine Chance
Nachrichten per SMS werden in Zeiten von WhatsApp und anderen Messengerdiensten deutlich weniger verschickt. Im Durchschnitt sind es pro SIM-Karte nur noch fünf Kurzmitteilungen im Monat. Insgesamt tippten die Handybesitzer im vergangenen Jahr 8,9 Milliarden Mitteilungen, fast 14 Prozent weniger als 2017. Auf dem Höhepunkt der SMS-Ära im Jahr 2012 waren es noch fast 60 Milliarden.
Weiter zugenommen hat der Bestand an SIM-Karten, über die ein Mobiltelefon ins Netz kommt. Ende 2018 gab es in Deutschland 137 Millionen dieser Chipkarten, zwei Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Statistisch entfallen damit auf jeden Einwohner 1,7 Karten. Viele dieser Karten werden allerdings nicht regelmäßig genutzt, sondern stecken in Zweit- oder Drittgeräten.
Die Zahlen der Netzagentur zeigen auch, dass in Fabriken und Werkstätten das Internet immer wichtiger wird. Ende 2018 wurden demnach 23,1 Millionen SIM-Karten für die Datenkommunikation zwischen Maschinen eingesetzt. Das waren 5,5 Millionen Karten mehr als ein Jahr zuvor.
Wenn Sie den diesjährigen Jahresbericht mit dem letztjährigen vergleichen wollen, dann können Sie die wichtigsten Ergebnisse in unserem damaligen Beitrag nachlesen.