Verschlüsselung

Blackphone: Das Krypto-Smartphone kommt im Juni

Das Blackphone soll verschlüsselte Kommunikation für Alle bringen. Im Juni sollen die ersten Geräte ausgeliefert werden. Was das Smartphone an Besonderheiten mit sich bringt und wie teuer es sein wird, erfahren Sie in unserer News.
Aus Barcelona vom MWC berichtet Hans-Georg Kluge

Blackphone hat heute Details zu seinem verschlüsselten Smartphone mit PrivatOS bekannt gegeben. Blackphone hat heute Details zu seinem verschlüsselten Smartphone mit PrivatOS bekannt gegeben.
Bild: teltarif.de
Blackphone hat Details zu seinem ver­schlüsselten Smart­phone mit PrivatOS bekannt gegeben. Im Rahmen des MWC erläuterte Phil Zimmermann, Entwickler der E-Mail-Ver­schlüsselung PGP und Berater des Herstellers, die Ziele des Her­stellers.

Ursprünglich sei sein Ziel gewesen, ver­schlüsselte Telefonate zu realisieren. Die Technik habe dies vor zehn Jahren jedoch noch nicht hergegeben, so dass er letztlich zunächst PGP für E-Mails entwickelt habe. Das Blackphone soll ein Telefon für jeden sein.

PrivatOS - Android nur mit Datenschutz und Sicherheit

Blackphone hat heute Details zu seinem verschlüsselten Smartphone mit PrivatOS bekannt gegeben. Blackphone hat heute Details zu seinem verschlüsselten Smartphone mit PrivatOS bekannt gegeben.
Bild: teltarif.de
PrivatOS basiert auf Android, ist aber an einigen Stellen in puncto Sicherheit gegenüber dem Google-Original verbessert. Google-Dienste finden sich nicht in PrivatOS - ob und wie diese nachinstalliert werden können, ist nicht bekannt. In PrivatOS lassen sich die Rechte einzelner Apps feiner einstellen als beispielsweise bei Android. WLAN sei nicht dauerhaft aktiv. Diese Maßnahme verhindere unter anderem, dass Händler Kunden tracken können. Datenschutz sei nämlich bei allen mitgelieferten Apps von oberster Priorität, so der Hersteller.

Silent Circle sorgt für die Verschlüsselung

Die versprochenen Funktionen zur verschlüsselten Kommunikation wickelt das Blackphone über Dienste von Silent Circle ab. Dieses kostenpflichtige Angebot ist bislang auf iOS und Android zu Hause und unterstützt verschlüsselte Text-Nachrichten aber auch Telefonate. Blackphone-Käufer erhalten das ganze Silent-Circle-Portfolio für 24 Monate umsonst, danach müssen auch sie das Abo kostenpflichtig buchen. Ähnliche Partnerprogramme hat Blackphone mit Disconnect und SpiderOak abgeschlossen - diese Dienste helfen dabei, Dateien sicher zu speichern und auszutauschen. Käufer des Blackphone können außerdem bis zu drei Freunde für je ein Jahr zu Silent Circle einladen.

Warum dann überhaupt noch PrivatOS, wenn SilentCircle die wesentlichen Funktionen bereitstellt? Die Antwort gibt Phil Zimmermann: Er sagt, dass selbst bei sicherer Verschlüsselung Angreifer über eine unsichere Plattform an Daten und Inhalte herankommen können. Deswegen ist der Schritt hin zu einem angepassten Betriebssystem für ihn derjenige, der tatsächlich über die Sicherheit der Kommunikation entscheidet. Genau dieses Ziel versuche Blackphone mit PrivatOS zu erreichen.

Im Google Play Store sowie bei iTunes von Apple finden sich die wichtigsten Apps von Silent Circle. Die Apps dort sind kostenlos, funktionieren aber nur mit einem Abo von Silent Circle, für das weitere Kosten entstehen.

Technische Daten des Blackphone und Marktpreis

Zu den technischen Daten gibt es nach wie vor keine vollständigen Angaben. In puncto SoC setzt Blackphone auf einen Quad-Core-Prozessor, der wohl von Intel stammt. Das Display hat eine Diagonale von 4,7 Zoll und löst mit einer nicht weiter spezifizierten HD-Auflösung auf. Das Blackphone wird 629 Dollar kosten. Im Juni sollen die ersten Geräte ausgeliefert werden. Der Hersteller rechnet vor, dass Käufer für diesen Preis ein Paket im Gesamtwert von 1 508 Dollar erhalten.

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