Blackberry-Hersteller RIM leidet unter Apple & Android-Geräten
Blackberry-Hersteller RIM in der Krise
Bild: RIM, Montage: teltarif.de
Die Krise beim Blackberry-Hersteller Research In
Motion verschärft sich weiter. Der aus Deutschland stammende
Konzernchef Thorsten Heins warnte davor, dass das Unternehmen
im ersten Geschäftsquartal einen Verlust einfahren dürfte. "Unsere
finanzielle Lage wird auch in den kommenden Quartalen herausfordernd
bleiben." Nachbörslich brach die ohnehin gebeutelte Aktie um gut
sieben Prozent ein.
Blackberry-Hersteller RIM in der Krise
Bild: RIM, Montage: teltarif.de
Angesichts der schwierigen Lage holte sich RIM die Hilfe von
JPMorgan Chase und der Royal Bank of Canada, wie das Unternehmen nun
enthüllte. Die Banker sollen dabei helfen, RIM wieder in die Spur zu
bringen - möglicherweise auch durch Kooperationen. Auch über einen Verkauf gab es bereits Spekulationen. An der Börse viel dabei mitunter der Name Facebook als potentieller Käufer. Das Soziale Netzwerk ist erst vor Kurzem an die Börse gegangen und musste bisher einige Verluste in Kauf nehmen. Außerdem soll Facebook Gerüchten zufolge an einem eigenen Smartphone arbeiten.
Blackberry 10 für Ende des Jahres geplant
RIM leidet immer stärker unter dem Siegeszug von Apples iPhone und der Android-Smartphones. Früher waren die multifunktionalen Blackberry-Handys eine Goldgrube. Doch die Zeiten sind vorbei. RIM hatte bereits im vergangenen Quartal Geld verloren. Grund sind rückläufige Verkäufe und der Preisdruck, der auf den Blackberrys lastet. Selbst viele frühere Stammkunden aus der Unternehmenswelt, die einst große Stücke auf Blackberrys E-Mail-Dienst hielten, greifen mittlerweile lieber zu einem Smartphone der Konkurrenz.
RIM versucht, mit einem Sparprogramm die Auswirkungen einzudämmen. Dabei würden auch Stellen wegfallen, erklärte Heins, ohne allerdings eine Zahl zu nennen. In einem Medienbericht war jüngst von 2 000 gefährdeten Jobs die Rede. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen fieberhaft daran, sein neues Betriebssystem Blackberry zehn auf den Markt zu bringen. Eine Vorabversion wurde auf der RIM-Entwicklermesse Anfang des Monats gezeigt. Von dem neuen Betriebssystem verspricht sich das Unternehmen, verlorenen Boden gutzumachen. Blackberry 10 soll gegen Ende des Kalenderjahres erscheinen - damit stehen RIM selbst im besten Fall noch harte Monate mit nur wenig populären Geräten bevor.
Näheres zum Umbau am 28. Juni
Die frühere RIM-Spitze hatte den Trend zu berührungsempfindlichen Bildschirmen lange ignoriert und auf eine Tastatur gesetzt. Außerdem sind die Blackberrys mit deutlich weniger Multimedia-Funktionen ausgerüstet, als ein Apple iPhone oder ein Smartphone mit dem Google-Betriebssystem Android.
Konzernchef Heins soll es nun richten. Er wird am 28.Juni Näheres zum Umbau bekanntgeben. Dann legt das Unternehmen seine Zahlen für das erste Geschäftsquartal vor, das am Samstag endet.
Thorsten Heins hatte Anfang des Jahres das Ruder bei RIM übernommen, nachdem die beiden Firmengründer auf Druck der Aktionäre den Rückzug antreten mussten. Die Aktie ist binnen eines Jahres von mehr als 40 Dollar auf nachbörslich noch gut zehn Dollar gefallen. Heins ist seit 2007 bei RIM. Er hatte einst Karriere in der früheren Kommunikationssparte von Siemens gemacht.