"BKA-Trojaner": Vermeintliche Hintermänner in Spanien verhaftet
Hintermänner des BKA-Trojaners gefasst
Bild: Jürgen Fälchle - Fotolia.com
Die spanische Polizei hat die mutmaßlichen
Hintermänner einer groß angelegten Betrugsaktion im Internet gefasst.
Die zehn Verdächtigen sollen mit einem aggressiven Schadprogramm, das
in Deutschland als "BKA-Trojaner" berüchtigt war, Geld von Menschen
in ganz Europa erpresst haben. Die Männer wurden von der spanischen
Polizei am gestrigen Mittwoch verhaftet, teilten die Behörden in Madrid mit.
Der mutmaßliche Anführer der Gruppe, ein 27-jähriger Russe, war
bereits im Dezember in Dubai festgenommen wurden. Spanien hat seine
Auslieferung beantragt.
Hintermänner des BKA-Trojaners gefasst
Bild: Jürgen Fälchle - Fotolia.com
Der "BKA-Trojaner" funktioniert de facto durch Erpressung: Er sperrt befallene Computer und gaukelt den
Betroffenen vor, von einer Behörde bei illegalen Aktivitäten ertappt
worden zu sein. Dazu missbrauchten die Betrüger die Logos von
Behörden wie der Bundespolizei oder dem Bundeskriminalamt (BKA). Nach
Angaben der spanischen Behörden haben allein die jetzt aufgeflogene
Gruppe mehr als eine Million Euro im Jahr eingenommen.
Zahlung zur Entsperrung des Computers gefordert
Um ihre Computer wieder zu entsperren, wurden die Betroffenen aufgefordert, 50 bis 100 Euro zu bezahlen. Die Behörden hatten stets davor davon abgeraten, auf die Erpressung einzugehen und der Zahlungsaufforderung nachzukommen. Die Entfernung des Trojaners ist durchaus kompliziert und nicht immer von Erfolg gekrönt. Selbst mit speziellen Rettungs-CDs war eine Wiederherstellung aller Daten auf dem infizierten Rechner manches Mal nicht mehr möglich. Den betroffenen Anwendern blieb dann nur übrig, den Computer komplett neu aufzusetzen.
Durch die Verhaftungen in Spanien ist allerdings nicht gesichert, dass der BKA-Trojaner nun von der Bildfläche verschwindet. Schließlich werden solche Schädlinge von zahlreichen Quellen im Internet verteilt.