Krypto-Smartphones

Hochsicherheits-Smartphone Tough Mobil 2 von Bittium

Aus Finn­land kommt ein neues hoch­sicheres Smart­phone mit mehr­stufigem Sicher­heits­konzept. Entwi­ckelt wurde es für den Behör­denein­satz.
Von Wolfgang Korne

Bittium Tough Mobil 2 Bittium Tough Mobil 2
Bild: Bittium
Der Hersteller Bittium hat das hoch­sichere Smart­phone Tough Mobil 2 vorge­stellt. Eine mehr­schich­tige Sicher­heits­struktur, die sich sowohl auf spezi­elle Hard­ware wie auch auf eine beson­dere Soft­ware stützt, soll das Smart­phone gegen­über den Angriffen von Daten­dieben immun machen. Der Schutz gilt sowohl für die im Gerät gespei­cherten Daten, wie auch für die Daten­über­tragung.

Zu den Sicher­heits­maßnahmen gehören beispiels­weise mehrere Verschlüs­selungs-, Authen­tifi­zierungs- und Schlüs­selver­waltungs­funk­tionen, Boot- und Lauf­zeit-Sicher­heits­checks, eine mani­pula­tions­sichere Infor­mati­onssi­cher­heits­platt­form und ein Daten­schutz­modus. Mit einem Privacy-Schalter können auf Knopf­druck Kamera, Blue­tooth und die Mikro­fone deak­tiviert und die Genau­igkeit der Sensoren redu­ziert werden.

Schutz vor Mani­pula­tionen

Bittium Tough Mobil 2 Bittium Tough Mobil 2
Bild: Bittium
Was sonst für Smart­phones eher ein No-Go ist, ist hier ein Muss: Die Firm­ware lässt sich nicht rooten, es gibt zudem eine Mani­pula­tions­erken­nung, die über­wacht, ob jemand versucht, sich an der Hard­ware oder den Daten zu schaffen machen. Bei jedem Boot-Prozess werden die Soft­ware und die Hard­ware auf ihre Inte­grität über­prüft. Zum Spei­chern der Daten gibt es im Gerät einen sicheren Bereich, der vor unau­tori­sierten Zugriffen beson­ders geschützt ist.

Das Bittium Tough Mobile 2 ist kompa­tibel mit der haus­eigenen Bittium Secure Suite, die etwa die Fern­verwal­tung von Tele­fonen und eine verschlüs­selte Daten­über­tragung ermög­licht. Das Hoch­sicher­heits-Smart­phone arbeitet mit einem speziell abge­sicherten Android 9. Es wurde voll­ständig in Finn­land entwi­ckelt und wird dort auch herge­stellt.

Bittium verspricht eine über­wachte Herstel­lung und Liefe­rung an die Kunden. Haupt­ziel­gruppe sind Behörden. Ihnen wird auf Wunsch auch der Quell­code und die Hard­ware des Gerätes offen gelegt. Behörden können das Gerät dann zusammen mit der Bittium Secure Suite für den sicheren Einsatz zerti­fizieren. Der Aufwand soll sich lohnen: Bittium verspricht eine lange Lebens­dauer und Verfüg­barkeit sowie eine sehr gute Versor­gung mit Sicher­heits­updates.

Eigene Bereiche für private Nutzung

Das Tough Mobil 2 soll auch bei privater Nutzung eine gute Figur machen. Das Telefon unter­stützt die Nutzung mehrerer isolierter und sicherer Arbeits­bereiche. Mit der Nutzung können Anwender auf dem Bittium Tough Mobile 2 vertrau­liche Daten – auch von mehreren verschie­denen Unter­nehmen – und ihre persön­lichen Daten und Social Media-Anwen­dungen sicher und einfach verwalten.

Das Gerät ist nach MIL-STD-810G gegen Stöße und nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt und kann auch mit Hand­schuhen und nassen Händen bedient werden. Das 5,2-Zoll-Display soll beson­ders hell und auch im Sonnen­licht noch gut lesbar sein. Als Prozessor arbeitet ein Snap­dragon-670-Chipset, das von 4 GB RAM unter­stützt wird. Der interne Spei­cher beträgt 64 GB. Er lässt sich aber mit Micro-SD-Karten um bis zu 256 GB ausbauen.

Das Bittium Tough Mobile 2 und die dazu­gehö­rigen Soft­ware­lösungen werden erst­mals auf der Info­secu­rity Europe vom 4. bis 6. Juni 2019 in London vorge­stellt. Das Smart­phone kann bereits jetzt zu einem Preis von 1550 Euro vorbe­stellt werden. Liefer­termin ist Anfang September.

Der Markt für Sicher­heits-Smart­phones ist aber nicht unbe­dingt einfach. So geriet das von Silent Circle und Geek­phone gemeinsam entwi­ckelte Black­phone zu einem veri­tablen Flop, die Unter­nehmen trennten sich nach der Markt­einfüh­rung im Unguten. Auch der Nach­folger Black­phone 2, der diesmal alleine von Silent Circle entwi­ckelt wurde, wurde kein wirk­licher Renner.

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