Gesprächsaufkommen

BITKOM: Jeder Deutsche telefoniert 3 Stunden pro Monat mobil

Erlöse aus mobiler Sprachtelefonie sinken für Provider aber weiter
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BITKOM: Jeder Deutsche telefoniert 3 Stunden pro Monat mobil BITKOM: Jeder Deutsche telefoniert
drei Stunden pro Monat mobil
Bild: Cora Mueller - Fotolia.com
3,2 Milliarden Stunden haben alle Deutschen 2011 zusammen mobil telefoniert - dies entspricht rund drei Stunden pro Monat und Person. Trotzdem sind die Erlöse der Mobilfunkunternehmen weiter rückläufig. Immer mehr Kunden nutzen eine Sprach-Flatrate oder ein Minutenpaket.

Der Erfolg der Pauschaltarife hinterlässt Spuren im mobilen Telefonieverhalten der Deutschen: 2005 hat jeder Deutsche durchschnittlich 87 Minuten pro Monat telefoniert. 196 Minuten waren es im Jahr 2011, 4,7 Prozent mehr als 2010. Die vom Branchenverband BITKOM mitgeteilten Statistiken gehen auf Daten der Bundesnetzagentur zurück.

Provider können höheres Gesprächsaufkommen nicht monetarisieren

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drei Stunden pro Monat mobil
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Die meisten Gespräche werden nach BITKOM-Angaben nicht extra abgerechnet, sondern seien durch Flatrates oder Zeitvolumen abgedeckt. Das führe mit dazu, dass die Erlöse der Mobilfunkbetreiber mit Sprachdiensten trotz der starken Nachfrage rückläufig sind.

Weitere Gründe für den Rückgang seien zusätzlich zum starken Wettbewerb die Eingriffe der deutschen und europäischen Regulierungsbehörden. Sowohl die Terminierungsentgelte bei Inlandsgespräche sowie die zuletzt zum 1. Juli gesenkten Roaming-Entgelte innerhalb der EU haben laut BITKOM zu einer Schrumpfung der Erlöse bei mobiler Telefonie beigetragen.

Dass Mobilfunkkunden seit Jahren von diesen regulierenden Eingriffen profitieren, erwähnt BITKOM nicht. Der Lobby-Verband wird aber nicht müde zu betonen, dass dem Markt auf diese Weise "Mittel entzogen" würden, die für Investitionen in den Breitbandausbau im Festnetz und im Mobilfunk fehlten. Bereits 2011 seien die Umsätze mit mobilen Sprachdiensten um 7 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro zurückgegangen. Für das laufende Jahr 2012 rechnet BITKOM mit einem erneuten Minus von 4 Prozent auf dann 14,6 Milliarden Euro.

Ebenfalls unerwähnt bleiben die Umsätze mit mobilen Datendiensten, die bei den meisten deutschen und europäischen Anbietern momentan kräftig steigen. Diese werden bei den deutschen Netzbetreibern durchaus in den Aufbau von LTE-Netzen sowie in die Pflege der bestehenden GSM- und UMTS-Netze investiert.

In Deutschland gibt es rund 115 Millionen Mobilfunkverträge, fast 1,4 pro Einwohner. Nach einer BITKOM-Umfrage besitzen 88 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahre mindestens ein Mobiltelefon.

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