Kritik

BITKOM kritisiert günstigere Auslands-SMS-Preise

Präsident Scheer: Auslands-SMS können nicht günstiger als im Inland sein
Von ddp / Marc Kessler

Der Branchenverband BITKOM hat die von der EU geplanten Preisgrenzen für den Versand von Kurzmitteilungen im Ausland scharf kritisiert. "Das ist weniger als der typische Preis im Inland von 19 Cent", sagte BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer heute in Berlin bezüglich des vorgesehenen Preislimits von 13 Cent je SMS inklusive Mehrwertsteuer.

Die Nutzung eines Fremdnetzes im Ausland könne logischerweise nicht billiger sein als der gleiche Service im Inland. "Offenkundig will die EU testen, wie weit sie die Unternehmen mit Preisdiktaten belasten kann", kritisierte Scheer. Über den Gesetzentwurf wird am Mittwoch das EU-Parlament abstimmen. Anschließend muss der EU-Ministerrat noch formell zustimmen.

Der Verband sprach sich zudem dagegen aus, die bereits beschlossenen Preisobergrenzen für Handy-Gespräche im Ausland weiter zu senken. Über diese Pläne wird ebenfalls im Europäischen Parlament abgestimmt. "Den 2007 gefundenen Konsens zu Handytarifen sollte die EU nicht einfach aufkündigen", sagte Scheer. Derzeit dürfen abgehende Gespräche im Ausland maximal 55 Cent inklusive Steuern kosten, ankommende Telefonate maximal 26 Cent. Bereits fest vorgesehen ist eine weitere Senkung auf 51 und 23 Cent im August dieses Jahres. "Damit ist ein Höchstmaß an Eingriffen bereits erreicht", betonte der BITKOM-Präsident. Die massiven Interventionen der EU in den funktionierenden Markt schössen über das Ziel hinaus.

Weitere Artikel zum Thema Regulierung des Roamings durch die EU